Die Gesellschaft Doubleline von Jeff Gundlach will ihr Engagement in Europa ausbauen – und in Kernmärkten wie dem deutschsprachigen Raum ins Retailgeschäft einsteigen. Die Boutique bietet vor allem im amerikanischen Markt Investmentstrategien an. Auf dem alten Kontinent ist die Gesellschaft, die ein Vermögen von mehr als 90 Milliarden US-Dollar verwaltet, zwar seit geraumer Zeit ebenfalls aktiv, doch das Geschäft ist vergleichsweise klein.

"Wir entwickeln eine Präsenz in Europa", sagt Emad Rajaie, der für Doubleline den Vertrieb in Europa verantwortet, exklusiv im Gespräch mit FONDS professionell. "Das stellt eine langfristige Verpflichtung für uns dar." Bislang sprach die Gesellschaft von London aus Investoren eher indirekt an. So nutzt das Haus einerseits die Dienste der Fondsvermarktungsgesellschaft Harrington Cooper. "Diese hat sehr dabei geholfen, erste Kontakte mit Kunden zu knüpfen", berichtet Rajaie.

Genau kalkuliert
Auf der anderen Seite pflegt Doubleline eine Kooperation mit dem nordischen Investmenthaus Nordea. Die Kalifornier steuern für die Gesellschaft den Nordea US Total Return Bond. Der Partnerschaft ist noch der Nordea US Bond Opportunities entsprungen, der 2020 aber liquidiert wurde. Neben der Zusammenarbeit mit Nordea peilt Doubleline jedoch an, Investoren zunehmend direkt anzusprechen.


Wie genau Jeff Gundlachs Gesellschaft in Europa stärker Fuß fassen möchte und welches Land das Haus vorerst meidet, lesen Sie in der vollständigen Version des Artikels in Ausgabe 2/2024 von FONDS professionell, die in den nächsten Tagen zugestellt wird, oder nach Anmeldung hier im E-Magazin.


"Sobald wir im Lauf der Zeit unsere Präsenz im institutionellen Bereich etabliert haben, werden wir die zusätzlichen Ressourcen bereitstellen, die für eine ernsthafte Wachstumsstrategie im Retailbereich notwendig sind", kündigt Rajaie an. "Wir wollen sicherstellen, dass diese Expansion sehr genau kalkuliert ist", betont der Sales-Experte. Denn der Führungsetage sei durchaus klar, dass im Retailsegment für die Schlüsselländer jeweils eigene Vertriebsleute eingestellt werden müssen, die ihren jeweiligen Markt gut kennen sowie die Kontakte zu Kunden knüpfen und pflegen.

Neuer Fonds
Ihre Pläne untermauern die Kalifornier mit der Auflage einer neuen Investmentstrategie für europäische Anleger. Das Haus erweiterte im vergangenen Jahr seine Produktpalette um den UCITS-Fonds Doubleline Global Diversified Credit. Die Strategie setzt weltweit auf festverzinste Wertpapiere. Dabei verschmelzen die Portfoliomanager das Top-down-Weltbild des Hauses mit den Bottom-up-Einschätzungen der Analysten, die für einzelne Bereiche des Bondmarktes zuständig sind. (ert)