Fondsmanager Tim Haywood will gegen seinen Rauswurf beim Schweizer Asset Manager GAM vorgehen. Das Haus hatte den einstigen Lenker der Absolute-Return-Bondfonds im vergangegen Jahr zunächst suspendiert. Nach einer Untersuchung und einem internen Disziplinarverfahren entließ die Gesellschaft den Manager schließlich. Begründung: Er soll gegen interne Richtlinien verstoßen haben.

Haywood sieht sich hingegen als Sündenbock. "Ich werde diese Entscheidung anfechten", sagte der einstige Milliardenmanager mehreren Medienberichten zufolge. "Ich streite viele der Ergebnisse ab und möchte zugleich festhalten, dass die meisten Vorwürfe fallen gelassen wurden." Die Untersuchung sei von Beginn an "unfair" durchgeführt worden, das Resultat habe von vorneherein festgestanden. "Das stärkt meinen Eindruck, dass ich zu Unrecht ausgesondert worden bin."

"Erhebliche Mängel"
Der Schweizer Fondsanbieter hatte den spektakulären Rauswurf von Haywood zusammen mit den Jahresergebnissen für 2018 bekannt gegeben. Das Haus warf Haywood "schweres Fehlverhalten" vor, ohne ihn beim Namen zu nennen. "Mit Blick auf die Fähigkeiten und die Sorgfalt, die man von jemandem in dieser Position erwarten sollte, haben wir erhebliche Mängel festgestellt", sagte GAM-Interimschef David Jacob bei der Präsentation der Jahreszahlen.

Die Affäre bringt das Haus immer mehr in Bedrängnis. Nicht nur aus den ehemaligen Haywood-Fonds, die derzeit aufgelöst werden, flossen Milliarden ab. Die übrigen Fonds des Hauses erlitten ebenfalls teils massive Mittelabflüsse. Insgesamt zogen Anleger 2018 mehr als 20 Milliarden Schweizer Franken ab. (ert)