Der ehemalige Aberdeen-Chef Martin Gilbert zählt offenbar zu den Interessenten für die Investmentboutique Somerset Capital Management. Die Boutique, die von dem einstigen Brexit-Minister Jacob Rees-Mogg mitgegründet wurde, steht vor der Auflösung und sucht Gesellschaften, die die Fonds übernehmen möchten. Gilbert zählt mit seiner Investmentgesellschaft Assetco, die auf die Übernahme von Vermögensverwaltern zielt, offenbar zu den Bietern für einige der Fonds. Dies berichten der Fernsehsender "Sky News" und der Branchendienst "Financial News".

Somerset ist auf Investments in Schwellenländeraktien spezialisiert. Die Boutique hatte zuletzt mit massiven Mittelabzügen gerungen, weil der Vermögensverwalter St. Jame's Place die Fonds aus dem Sortiment nahm. Mitgründer Rees-Mogg ist nicht mehr im Tagesgeschäft der Boutique aktiv, seit er 2019 politische Ämter unter der Regierung des damaligen Premiers Boris Johnson übernahm. Er hält aber noch einen Minderheitsanteil an der Gesellschaft.

Karriere als Dealmaker
Gilbert ist Mitgründer und langjähriger Lenker des schottischen Asset Managers Aberdeen. Er führte das Haus 2017 in die Fusion mit Standard Life und steuerte die neue Gesellschaft bis 2019 zusammen Standard-Life-Chef Keith Skeoch. Danach zog er sich zunächst in den Aufsichtsrat zurück und verließ letztendlich das Unternehmen. Der Konzern Standard Life Aberdeen wiederum benannte sich derweil in "Abrdn" um.

Gilbert rückte dafür bei der Investmentgesellschaft Assetco ein. Zu den Beteiligungen des Hauses gehörte etwa die Gesellschaft Rize ETF. Der ETF-Anbieter wird von Ark Invest übernommen, dem Unternehmen von US-Starinvestorin Cathie Wood. (ert)