Die Anbieter von Börsenbarometern haben 2021 weltweit Rekordeinnahmen in Höhe von fünf Milliarden US-Dollar verzeichnet. Damit kletterte der Umsatz um 23 Prozent gegenüber dem Vorjahr, zeigen die Daten der Unternehmensberatung Burton-Taylor International. Über die vergangenen fünf Jahre erreichte der Industriezweig eine jährliche Wachstumsrate von 11,7 Prozent, berichtet die Wirtschaftszeitung "Financial Times".

Treiber des Wachstums ist der Boom bei börsengehandelten Indexfonds (ETFs). Per Ende 2021 erreichte das globale Volumen die Marke von zehn Billionen Dollar. Dementsprechend entspringt mittlerweile mehr als die Hälfte der Erlöse der Indexanbieter aus Gebühreneinnahmen, die an das verwaltete Vermögen gekoppelt sind. Der Umsatzanteil aus Datenabos und Lizenzabgaben sank hingegen über die vergangenen Jahre.

Drei dominieren den Markt
Das Geschäft wird von drei Akteuren dominiert, die mehr als zwei Drittel des Gesamtumsatzes erwirtschafteten. Den Spitzenplatz ergatterte MSCI mit Einnahmen in Höhe von 1,3 Milliarden Dollar. Darauf folgen gleichauf S&P Dow Jones sowie FTSE Russell mit jeweils 1,1 Milliarden Dollar. Der britisch-amerikanische Anbieter FTSE Russell verzeichnete mit 33 Prozent einen besonders großen Umsatzsprung gegenüber dem Vorjahr.

Als lukrative Einnahmequelle entpuppte sich zudem das Geschäft mit Daten zur Nachhaltigkeit. Die Einnahmen aus ESG-Indizes schossen 2021 um 123 Prozent gegenüber dem Vorjahr in die Höhe. Die Entwicklung dürfte sich fortsetzen. So startete etwa FTSE Russell ein ESG-Ratingsystem. Die anderen Branchengrößen bieten bereits solche Bewertungssysteme. Angesichts des Wachstums und der üppigen Gebühreneinnahmen gerieten Indexanbieter in die Kritik. Aufseher wollen zudem das Geschäft durchleuchten. (ert)