In Österreich ist die Erste Asset Management (Erste AM) klarer Marktführer, in Zukunft möchte der Vermögensverwalter aber auch in Deutschland noch mehr Marktanteile dazu gewinnen. Oliver Röder, Erste-AM-Geschäftsführer Deutschland und Leiter des institutionellen Geschäfts, hat im Interview mit "Tiam Fundresearch" erklärt, wie er dabei vorgehen möchte und welche Ziele sich die Erste AM gesetzt hat.

Der Fondsanbieter ist zwar bereits seit 16 Jahren in Deutschland aktiv, die meiste Zeit konzentrierten sich die Geschäftsbemühungen aber auf institutionelle Kunden. Das änderte sich erst vor ungefähr drei Jahren: Seitdem wendet sich die Erste AM über den Fondsvertrieb auch stärker an Privatkunden. In diesem Wholesale-Geschäft unterscheiden sich die Regeln aber deutlich vom institutionellen Business, erklärt Röder. Vor allem der Markenbekanntheit und dem Vertrieb kommt hier eine sehr viel größere Bedeutung zu: "Es reicht nicht, die richtigen Produkte ins Schaufenster zu stellen, sondern man muss die Kunden auch begleiten. Deshalb rüsten wir hier sowohl in vertriebs- als auch marketingtechnischer Hinsicht auf", so Röder. 

Kompetenz im Megatrend Nachhaltigkeit
Deutsche Fondskunden möchte Röder vor allem über die langjährige Kompetenz des Hauses im Megatrend Nachhaltigkeit gewinnen. "Bereits 2001 wurde unser erster nachhaltiger Publikumsfonds aufgelegt", sagt Röder. Heute verwalte das Haus rund 16 Milliarden Euro der insgesamt etwa 45 Milliarden Euro in Österreich in nachhaltigen Publikumsfonds und Spezialfonds. "Damit zählen wir zu den wichtigsten Anbietern von ESG- und Impact-Fonds im deutschsprachigen Raum", so Röder. 

In Deutschland hat die Erste AM derzeit vier Artikel-9-Fonds und 34 Artikel-8-Fonds im Angebot. Auch konkrete Ziele nennt Röder. Derzeit verwaltet die Erste AM nach seinen Angaben rund eine Milliarde Euro in Deutschland. Dieses Anlagevermögen möchte Röder in den nächsten Jahren gerne verdoppeln. (jh)