Der UBS-Vorstandvorsitzende Sergio Ermotti rät Anlegern, den weltweiten Ausverkauf an den Finanzmärkten in der vergangenen Woche als Zeichen für die "Fragilität des Systems" zu sehen. "Für die Märkte und für viele Anleger war das, was Anfang des Monats passiert ist, ein Weckruf", so Ermotti in einem Interview mit "Bloomberg TV".

"Das Ausmaß der Bewegungen sollte die Menschen dazu veranlassen, sorgfältig über eine angemessene Diversifizierung nachzudenken und die Art und Weise, wie sie ihr Geld investieren, sehr genau zu überdenken." Für Ermotti besteht eine der wichtigsten Veränderungen im Kundenverhalten der letzten zwei Jahre darin, dass mehr in festverzinsliche Anlagen investiert wird.

Gute Quartalszahlen
Die UBS ist einer der größten Vermögensverwalter der Welt. Sie profitiert von Umschichtungen in den Kundenportfolios sowie von einer höheren Volatilität der Märkte, was die Handelserträge erhöht. Die Bank erzielte im zweiten Quartal einen über den Erwartungen liegenden Gewinn. Gleichzeitig treibt das Geldhaus die Integration der Credit Suisse voran.

Eine offene Frage für die UBS und ihre Aktionäre ist die Aussicht auf eine strengere Schweizer Regulierung, die die größte Bank des Landes mit zusätzlichen Kapitalanforderungen in Milliardenhöhe belasten könnte. "Wir werden wahrscheinlich später in diesem Jahr, Anfang 2025, herausfinden, in welche Richtung es geht", sagte Ermotti. "Dann können wir eine Einschätzung vornehmen."

Aktienrückkauf angekündigt
Der UBS-Chef fügte hinzu, er erwarte nicht, dass die neuen Regeln die Pläne der Bank für die Kapitalausschüttung beeinflussen werden. UBS plant für dieses Jahr weiterhin Aktienrückkäufe in Höhe von bis zu einer Milliarde US-Dollar. Die Bank hat bereits angekündigt, bis 2026 Titel für insgesamt rund zwei Milliarden Dollar zurückzukaufen. (fp/Bloomberg)