Die DWS hat ihren ersten Geschäftsbericht als börsennotierter Asset Manager vorgelegt. Asoka Wöhrmann, Vorsitzender der Geschäftsführung, der den Posten erst im Oktober vergangenen Jahres von Nicolas Moreau übernahm, muss darin ein schwieriges Jahr vermelden. Für 2019 und die Zukunft verbreitet Wöhrmann aber Zuversicht: "Wir erwarten gegenüber dem Jahresende 2018 ein höheres verwaltetes Vermögen zum Ende des Jahres 2019 und gehen davon aus, dass das Nettomittelaufkommen positiv sein wird. Wir bleiben optimistisch für die Aussichten der Aktienmärken", schreibt er.

Der Vermögensverwalter, der mehrheitlich der Deutschen Bank gehört, bestätigt weitgehend die schon Anfang Februar veröffentlichten vorläufigen Geschäftszahlen. So sank das verwaltete Vermögen im Vergleich zum Jahresende 2017 um rund 38 Milliarden Euro. Das Minus beruht zum Teil auf der herausfordernden Marktentwicklung, die laut eigenen Angaben 28 Milliarden Euro kostete, und weiteren Nettomittelabflüssen von 22 Milliarden Euro. Beide Entwicklungen seien aber teilweise durch positive Wechselkurseffekte von 13 Milliarden Euro ausgeglichen worden. Insgesamt ging das verwaltete Vermögen im vergangenen Jahr um fünf Prozent auf 662 Milliarden Euro zurück.


Lesen Sie in der kommenden Heftausgabe von FONDS professionell 1/2019, die Ende März erscheinen wird, ein Exklusiv-Interview mit DWS-Chef Asoka Wöhrmann, in dem er ausführlich seine Pläne für den Asset Manager erläutert.


Das schlug sich auch bei den Ertragszahlen nieder. Das Vorsteuerergebnis sank um 26 Prozent (201 Mio. Euro) auf 583 Millionen Euro. Die Erträge aus Managementgebühren gingen 2018 gegenüber dem Vorjahr indes nur leicht um fünf Prozent (104 Mio. Euro) auf 2,09 Milliarden Euro zurück. Die Einnahmen aus Performance- und Transaktionsgebühren brachen hingegen heftig um 55 Prozent oder 107 Millionen Euro auf 89 Millionen Euro ein. Unter dem Strich stand damit ein Nettogewinn von nur 391 Millionen Euro, ein Minus von 38 Prozent.

Globaler Trend spricht für DWS
Hoffnung für die Zukunft schöpft DWS-Chef Wöhrmann aus dem globalen Trend der Branche. Er geht davon aus, dass das weltweit verwaltete Vermögen mittelfristig deutlich zunehmen werde. "Grund hierfür sind hohe Nettomittelzuflüsse bei passiven Strategien, alternativen Anlagen und Multi-Asset-Lösungen, da die Kunden zunehmend kosteneffiziente, transparente und ergebnisorientierte Produkte verlangen", so Wöhrmann. Dank des vielfältigen Sortiments sei die DWS gut positioniert, um von diesen Trends zu profitieren und Marktanteile zu gewinnen. Hierfür hat Wöhrman auch den Vertrieb neu aufgestellt.

Herausforderungen wie schrumpfende Gewinnspannen, steigende Regulierungskosten und ein allgemein zunehmender Wettbewerbsdruck will Wöhrmann mit Produkten und Dienstleistungen begegnen, bei denen sich die DWS differenzieren und gleichzeitig die Kosten im Zaum halten kann. Daher werde er wie angekündigt 2019 einen Fokus auf ein striktes Kostenmanagement legen, was mittelfristig zu einer niedrigeren Aufwand-Ertrags-Relation von unter 65 Prozent führen soll. Hinsichtlich der Erträge im laufenden Jahr geht Wöhrmann davon aus, dass sie auf dem gleichen Niveau wie 2018 liegen werden. (jb)