Die DWS hat fürs zweite Quartal einen Gewinnsprung gemeldet. Das bereinigte Vorsteuerergebnis kletterte gegenüber den ersten drei Monaten 2019 um 21 Prozent auf 185 Millionen Euro. Nachdem im Vorjahr Anleger zweistellige Milliardenbeträge abgezogen hatten, verzeichnen die Frankfurter nunmehr anhaltende Nettomittelzuflüsse. Allein im zweiten Quartal sammelte die DWS 4,2 Milliarden Euro ein.

Damit verfestigt sich die Aufwärtstrend des einst gebeutelten Hauses. Das verwaltete Vermögen kletterte per Ende Juni auf 719 Milliarden Euro. Ein Jahr zuvor hatte sich das Volumen auf 687 Milliarden Euro beziffert. Im Halbjahresvergleich kletterten die Erträge leicht um ein Prozent auf 1,14 Milliarden Euro. Für das erste Halbjahr blieb ein Reingewinn von 214 Millionen Euro – 13 Prozent mehr als in den ersten sechs Monaten von 2018.

Gesamtjahresziele in Reichweite
"Das erste Halbjahr 2019 verlief für die DWS sehr erfolgreich", resümiert Asoka Wöhrmann, Vorsitzender der Geschäftsführung des Asset Managers. "Die positive Performance unserer diversifizierten Plattform und der große Einsatz unserer Mitarbeiter weltweit haben uns zu starken Mittelzuflüssen verholfen und dafür gesorgt, dass wir fest auf Kurs sind, unsere Ziele für das Gesamtjahr zu erreichen."

Dank des Sparkurses sanken die bereinigten Kosten um fünf Prozent auf 804 Millionen Euro. Das Aufwand-Ertrags-Verhältnis (Cost-Income-Ratio) verbesserte sich um 2,1 Prozentpunkte auf 73,3 Prozent. "Wir sind weiterhin auf Kurs, die für 2019 angestrebte bereinigte Aufwand-Ertrags-Relation von etwa 70 Prozent sowie unser mittelfristiges Sparziel bereits dieses Jahr zu erreichen", zeigt sich Finanzchefin Claire Peel optimistisch.

Mutter ringt mit Großumbau
Kosteneinsparungen zählen zu den Zielen, mit denen die DWS beim Börsengang vor mehr als einem Jahr Anteilseigner locken wollte. Im Sommer 2018 hatte der damalige DWS-Chef Nicolas Moreau angesichts anhaltender Mittelabzüge die ausgerufenen Absatzziele allerdings kippen müssen. Moreau war im Oktober von Wöhrmann abgelöst worden. Dieser richtet seither das Haus neu aus – und besetzte bereits zahlreiche Führungspositionen neu.

Der Mutterkonzern Deutsche Bank, der ebenfalls Quartalsergebnisse vorlegte, litt unter den Kosten des angekündigten Radikalumbaus. Die nach wie vor größte deutsche Geschäftsbank verbuchte im zweiten Quartal einen Verlust nach Steuern von 3,1 Milliarden Euro. Bei Bekanntgabe der Sanierungspläne Anfang Juli hatte die Bank noch ein Minus von 2,8 Milliarden Euro angekündigt. Allerdings verbuchte das Institut mit 3,4 Milliarden Euro nun einen größeren Anteil der Umbaukosten bereits im zweiten Quartal. Das strauchelnde Institut will ganze Geschäftsbereiche schrumpfen oder schließen sowie 18.000 Stellen abbauen. (ert)