Die Fondsgesellschaft DWS knüpft eine Kooperation mit dem auf digitale Vermögenswerte und Blockchain-Technologie spezialisierten Haus Galaxy. Dies teilte die Asset-Management-Tochter der Deutschen Bank mit. Die beiden Häuser wollen demnach eine Reihe von börsengehandelten Produkten (ETPs) auf digitale Vermögenswerte entwickeln – zunächst in Europa. Künftig seien auch andere Angebote denkbar.

Die Zusammenarbeit soll Anlegern den "Zugang zum wachsenden Blockchain- und Digital-Asset-Universum ermöglichen", heißt es in der Mitteilung. Die DWS und die Asset-Management-Einheit von Galaxy würden zusammen daran arbeiten, europäischen Anlegern durch "kosteneffiziente Anlagelösungen für traditionelle Depots" Zugang zu dem Markt für digitale Vermögenswerte zu ermöglichen.

"Sicherer Zugang" zu digitalen Vermögenswerten
"Wir sehen ein zunehmendes Kundeninteresse an digitalen Vermögenswerten und den Bedarf nach sicherem Zugang zu diesen Vermögenswerten", sagt Fiona Bassett, die bei der DWS den Bereich Systematic Investment Solutions leitet. Steve Kurz, der bei Galaxy das Asset-Management-Geschäft verantwortet, ergänzt: "Galaxy hat es sich zur Aufgabe gemacht, Anlegern auf der ganzen Welt einen einfachen und sicheren Zugang zum Blockchain-Ökosystem zu ermöglichen."

DWS-Chef Stefan Hoops hatte nach der Amtsübernahme von Asoka Wöhrmann den Aufbau der digitalen Kompetenzen des Hauses weit oben auf die Agenda gesetzt. Die Deutsche-Bank-Tochter will beispielsweise traditionelle Vermögenswerte wie Aktien oder Fonds auf die Blockchain heben – sie also als digitalen Token abbilden, wie Hoops jüngst im Interview mit FONDS professionell erläuterte. "Bei Kryptowährungen bleiben wir vorsichtig, aber aufmerksam", sagte der DWS-Chef damals. "Man darf jedoch nicht vergessen, dass Millionen von Menschen Kryptowährungen gekauft haben – auch bei durchaus zweifelhaften Anbietern."

US-Anleihebereich zurechtgestutzt
Zugleich will Hoops andere Geschäftsbereiche zurückfahren. So kündigte die Gesellschaft zu Beginn des Jahres den Verkauf des Bereichs "Private Equity Solutions" an Brookfield Asset Management an. Zudem übertrug die DWS ihre digitale Investment-Plattform an Blackfin Capital Partners. Die Plattform firmiert nun als Morgenfund. Zuletzt meldete die Nachrichtenagentur "Bloomberg", dass sich das Haus von einer Reihe leitender Manager im Anleihebereich in den USA trennt. Hoops will die Performance der Bondsparte zwar grundsätzlich verbessern, sieht augenscheinlich jedoch außerhalb Amerikas bessere Chancen. (ert)