Die Fondsgesellschaft DWS ruft eine Einheit ins Leben, die sich eigens allen Belangen rund um Nachhaltigkeit widmen soll. Dies kündigte Asoka Wöhrmann, Vorsitzender der Geschäftsführung der Deutschen-Bank-Tochter, bei einer internen Präsentation an, berichtet der Finanznachrichtendienst "Bloomberg". Der Leiter des sogenannten "Sustainability Office" soll in Kürze ernannt werden. Diese Person soll an Wöhrmann direkt berichten.

Die neue Einheit ist damit direkt der Firmenlenkung unterstellt und soll konzernweit die Beachtung von Nachhaltigkeitskriterien koordinieren. Dies reicht von der Investmentstrategie und Produktentwicklung bis hin zur hauseigenen CO2-Bilanz. Die Gesellschaft hatte im März 2018 ihren Börsengang absolviert – und ist seither ihren Anteilseignern ebenfalls Rechenschaft in ESG-Belangen schuldig.

Welt nachhaltiger gestalten
Ein "Sustainability Office" gibt es im Hause bereits. Dieses konzentriert sich allerdings auf die Anlageseite und ist Co-Aktienchefin Petra Pflaum unterstellt, die auch den Titel "CIO for Responsible Investments" trägt. "Wir müssen unseren Einfluss als treuhänderische Vermögensverwalter nutzen, um die Unternehmen, in die wir investieren – und damit unsere Welt – nachhaltiger zu machen", hatte der DWS-Chef bei einer früheren Rede in Paris erklärt.

Mit dieser neuen, zentralen Steuerungsstelle will Wöhrmann aber auch der wachsenden Nachfrage nach Investments entgegenkommen, die ethische, soziale und ökologische Aspekte (ESG) berücksichtigen. Die ESG-konforme Geldanlage gilt als Zukunftsmarkt. Wöhrmann hatte bereits auf der ersten Hauptversammlung des Hauses im Juni Nachhaltigkeit als Kernstrategie des Asset Managers ausgerufen.

Mittel einwerben
Durch ein verstärktes Engagement in diesem Feld versucht der DWS-Chef, das verwaltete Vermögen zu steigern. Erklärtes Ziel von Wöhrmann, der im vergangenen Herbst die Führungsrolle von Nicolas Moreau übernommen hatte, ist es, unter die Top-Fondsgesellschaften aufzurücken.

Einen weiteren Schwerpunkt der Präsentantion vor der DWS-Belegschaft widmete Wöhrmann den Herausforderungen, vor denen die Fondsbranche steht, berichtet "Bloomberg". Im Zuge dessen werde das Haus neu schrittweise neu ausgerichtet. Übernahmen und Fusionen seien aber nach wie vor eine Option. Im Frühjahr waren Gespräche über einen Zusammenschluss mit der Asset-Management-Einheit des UBS auf Eis gelegt worden. (ert)