Der Vorstandschef der an die Börse strebenden Fondstochter der Deutschen Bank, Nicolas Moreau, widerspricht Gerüchten über einen Zusammenschluss mit dem Asset-Management-Ableger der Allianz. "Eine Fusion von DWS und Allianz Global Investors wäre ein transformatorischer Zusammenschluss und entspräche nicht unserer Strategie", sagte der DWS-Chef der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". "Wir wollen unseren bestehenden Investmentprozess in Takt lassen, international wachsen und unsere führende Position als global tätiger deutscher Vermögensverwalter stärken", ergänzte Moreau. Lediglich kleinere Übernahmen in Bereichen wie Private Equity oder Immobilien wollte der Manager nicht ausschließen.

In der Branche kursieren Gerüchte, wonach der Teilbörsengang der DWS den Weg für einen Zusammenschluss der Asset-Management-Töchter von Allianz und Deutscher Bank bereiten soll. Die DWS hatte gestern offiziell den Gang aufs Parkett eingeläutet. Dabei will das Haus potenzielle Aktionäre mit einer hohen Dividende locken. Die Frankfurter wollen 65 bis 75 Prozent des Jahresüberschusses an die Anteilseigner ausschütten. Dies kommt zum einen dem angeschlagenen Mutterhaus zugute, zum anderen entschädigt die hohe Ausschüttungsquote Investoren für die ungewöhnliche Rechtsform der KGaA (FONDS professionell ONLINE berichtete).

"Unsere Leute sind heute schon gut bezahlt"
Der Gang aufs Parkett hat auch Folgen für die Gehälter der DWS-Mitarbeiter. Der Anteil des Fixgehalts soll sinken. Stattdessen sollen dafür höhere variable Vergütungen fließen. "Heute sind unsere Leute schon gut bezahlt, aber durch die Bankenregulierung sind die Fixgehälter zu stark gestiegen", sagte Moreau in einem Interview mit der "Süddeutschen Zeitung". "Das wollen wir ändern und unsere Leute außer mit DWS-Aktien in Anteilen ihrer eigenen Fonds entlohnen." Damit stünden die Interessen der Mitarbeiter besser im Einklang mit denen der Kunden.

Weiterhin zeigte sich Moreau davon überzeugt, dass sein Haus auch im heiß umkämpften deutschen Heimatmarkt wachsen werde. Die junge Generation investiere zunehmend in Wertpapiere, und die Bedeutung der privaten Altersvorsorge steige. "Und: Wir wollen künftig auch den Postbank-Kunden verstärkt DWS-Fonds anbieten", kündigte der Manager an. (ert)