Weniger Formzwang, mehr Team-Geist. Diese Strategie verfolgen immer mehr Volksbanken mit der Einführung der Du-Kultur. In fünf der neun österreichischen Volksbanken gilt unter den Kollegen vom Vorstand abwärts mittlerweile das Du-Wort als übliche Anredeform, wie Birgit Reiböck, Kommunikationschefin der VB Niederösterreich, erklärt.

In Niederösterreich hätten die Geschäftsführer das Du-Wort gegen Ende vergangenen Jahres eingeführt. Das habe "eine sehr positive Dynamik genommen", so Reiböck, die dabei auf die besondere Situation der österreichischen Volksbanken verweist, die in den vergangenen Jahren von über 50 zu nur neun Instituten fusioniert wurden (acht regionale Banken und die Österreichische Ärzte- und Apothekerbank AG). Das führte zur Bildung neuer großer Belegschaften.

Mehr Nähe
"Zur Volksbank Niederösterreich gehören nun 43 Filialen, und da gibt es Mitarbeiter, die man weniger gut kennt. Seit wir das Du-Wort eingeführt haben, ist klar, dass wir uns im Gespräch oder schriftlich mit dem Vornamen anreden. Das hat eine Nähe geschaffen, gerade mit Kollegen, die man nicht so oft sieht", so Reiböck. Wer lieber beim Sie bleibt, könne das jederzeit signalisieren.

Der generelle Trend im Verbund geht aber eher in die weniger formelle Richtung: Neben Niederösterreich gelte das Du-Prinzip bereits im Zentralinstitut Wien sowie in der Steiermark, in Kärnten und in Tirol. (eml)