"Wie schützen Sie sich vor der Inflation und einer möglichen Weltwirtschaftskrise?" und "Wird Gold sich noch einmal im Preis verfünffachen?" – mit diesen Überschriften erschien vor 45 Jahren die erste Ausgabe von "Die Finanzwoche – Münchener Finanzbrief für Deutschland und die Schweiz". Herausgeber und Autor des neuen Börsenbriefs war der frisch promivierte Jens Ehrhardt. Aus dieser Keimzelle wuchs einer der größten unabhängigen deutschen Asset Manager, der heute Kundenvermögen in Höhe von 12,7 Milliarden Euro betreut.

Dieses Jubiläum feiert die Gesellschaft aus Pullach bei München gebührend. Firmengründer Jens Ehrhardt blickte bei einer Pressekonferenz in Frankfurt auf die Geschichte des Vermögensverwalters und die Entwicklung der hauseigenen Analysemethode zurück. Ehrhardt Senior hatte 1987 den ersten Fonds eines Vermögensverwalters in Deutschland aufgelegt, den nach der hauseigenen Analysemethode benannten FMM-Fonds. Der selbstentwickelte Investmentansatz fußt auf der Inaugenscheinnahme fundamentaler, monetärer und markttechnischer Faktoren (FMM).

"Wir wissen, was da drin ist"
"Bei einem eigenen Fonds wissen wir, was wirklich drin ist", erläutert Jens Ehrhardt die Überlegungen, die zur Auflage führten. Der FFM-Fonds kam auch in der hauseigenen Vermögensverwaltung zum Einsatz. Dank des Portfolios habe er auch Kunden mit kleineren Vermögen eine breite Diversifikation und Risikostreuung bieten können. "Mit der spätern Gründung der eigenen Fondsgesellschaft flossen die Gebühren zudem nicht mehr vor allem an die Banken, sondern für unsere Arbeit blieb auch endlich etwas übrig", erinnert sich Ehrhardt. "Wir wollten die Kunden aber nicht schröpfen", betont der Veteran.

Sohn und Fondsmanager Jan Ehrhardt wiederum berichtet, wie das Haus die Methoden und Kriterien im Laufe der Zeit justierte. So erweiterte das Haus die Zahl der Indikatoren, die bei der Analyse herangezogen werden, auf gut 3.000. Doch längst nicht alle seien immer relevant. "Die Prognosekraft einer Kennzahl ist je nach Branche verschieden", erklärt Jan Ehrhardt. "In Zeiten der Informationsflut fokussieren wir uns auf das, was wirklich eine Aussagekraft hat". Zudem erläutert er, wie mit dem Online-Vermögensverwalter Solidvest das Haus den Sprung in das digitale Zeitalter schaffen möchte.

Neuer Nachhaltigkeitsfonds
Zudem kündigten die Ehrhardts die Auflage eines neuen, auf nachhaltige Kriterien ausgerichteten Fonds an. Der "DWS Concept DJE Responsible Invest" soll Anfang Juli starten und die Geldanlage nach ökologischen, sozialen sowie Prinzipien der guten Unternehmensführung ermöglichen (ESG). Nachhaltige Kriterien spielen bei der Auswahl der Investments intern ohnehin eine große Rolle, ESG-Faktoren und bestimmte Ausschlusskriterien beachte das hauseigene Research auch heute schon, berichtet Jan Ehrhardt. Der an der Deutschen-Bank-Tochter DWS aufgehängte, neue Fonds soll nun aber explizit ESG-Kriterien beinhalten. (ert)