Es ist erst rund eine Woche her, dass Warren Buffett sein Engagement bei Apple noch einmal ausgeweitet hat. Damit scheint der iPhone-Hersteller nach Buffetts Lesart in die Riege der Substanzwerte aufgestiegen zu sein, gilt die 85-jährige Investment-Ikone doch als ausgewiesener Dividendenjäger.

Die unabhängige Research-Plattform "Dividendenadel" hat sich das Depot von Berkshire Hathaway, der Holdinggesellschaft von Buffett, genauer angesehen. Ergebnis: Regelmäßig wiederkehrende Ausschüttungen spielen bei den Anlageentscheidungen des Börsen-Altmeisters eine sehr wichtige Rolle. "Die Analyse zeigt: Obwohl die Buffett-Gesellschaft selber noch nie Gewinne an ihre Anteilseigner ausgeschüttet hat, taugt Buffett nicht als Kronzeuge gegen Gewinnausschüttungen. Von den zehn größten Positionen im Berkshire-Hathaway-Aktien-Portfolio wirft nur eine keine Dividende ab – der Dialyse-Spezialist DaVita Healthcare, der zwar hochprofitabel ist, seinen Free Cash Flow aber bislang komplett in den Bau neuer Nieren-Kliniken steckt“, sagt Dividendenadel-Gründer Christian W. Röhl.

Heinz, Apple und Visa sind (noch) nicht dabei
Insgesamt hält Berkshire Hathaway momentan 30 Aktienpakete, die an der Börse jedes für sich genommen mindestens 100 Millionen US-Dollar wert sind – davon haben zwölf ihre Dividende seit mehr als einer Dekade Jahr für Jahr erhöht. Hinzu kommen einige Firmen, die eine solche Erfolgsbilanz nur deshalb nicht vorweisen können, weil sie noch nicht lange genug börsennotiert sind. In diese Kategorie gehört etwa das mit einem Marktwert von knapp 30 Milliarden Dollar wichtigste Buffett-Engagement, der 26-prozentige Anteil am Nahrungsmittel-Riesen Kraft Heinz. "Die Firma ist erst 2015 auf Betreiben Buffetts aus der Fusion von Kraft Foods mit dem Ketchup-König H.J. Heinz entstanden – und schüttet natürlich von Anfang an aus", sagt Röhl. Dasselbe gelte für den Raffinerie- und Tankstellen-Betreiber Phillips 66, der 2012 vom Ölmulti Conoco Phillips abgespalten wurde und die Dividende in diesem Jahr zum fünften Mal in Folge anhebt. Ebenso lange zahlt und erhöht auch Apple seine Gewinnbeteiligung.

Zu den "Top-7-Dividendenwerten“ aus dem Berkshire-Hathaway-Reich gehören aber weder Apple noch Phillips66 oder Visa, die 2008 an der Wall Street debütierte und ihre Ausschüttung bereits neunmal hintereinander angehoben hat – Buffetts wahre "Divendenperlen" finden Sie in unserer Fotostrecke oben. (mb)