Ob KKB, Bayerische Vereinsbank, BfG, Berliner oder Dresdner Bank: Sie und andere Vertreter ihrer Zunft sind Geschichte. Dass die beiden letzten großen Universalbanken deutscher Provenienz eines Tages ihre Geschäfte zusammenlegen oder auch nur darüber nachdenken würden, war ein beliebtes, aber selten ernstgemeintes Gedankenspiel. Dass entsprechende Treffen zwischen Topmanagern der rivalisierenden Finanzunternehmen (von "Riesen" kann, zumindest aus Börsensicht, schon länger keine Rede mehr sein) nun tatsächlich stattfinden, ist deshalb die Sensation des Jahres.

Ob es zu einem Schulterschluss zwischen Deutscher Bank und Commerzbank kommt, ist freilich alles andere als abgemacht. Noch stehen die Gespräche ganz am Anfang, wobei bis auf Weiteres unklar bleibt, ob es um eine Fusion, Komplettübernahme oder Teilkooperation geht – und wer den eigentlichen Anstoß dafür gab: Die Politik, die Kapitalgeber, die Vernunft oder die schiere Ausweglosigkeit in einem klassisch "overbanked" genannten Heimatmarkt, der in den vergangenen Jahren obendrein durch wachsenden Wettbewerbs- und Margendruck, hohe (Personal-)Kosten sowie verschärften Vorgaben aus Brüssel gekennzeichnet ist. Fest steht: Sogar arrangierte Ehen können Bestand haben, wohingegen sich mancher freiwillige "Schulterschluss auf Augenhöhe" – insbesondere im Finanzsektor – im Nachhinein als Luftnummer entpuppt hat.

Eine gute Gelegenheit bietet die aktuelle Nachrichtenlage allemal, die beiden Geldhäuser genauer ins Visier zu nehmen. Testen Sie doch mal, wie viel Sie schon wissen – die Redaktion wünscht wie immer viel Erfolg!