Die Belegschaft der Deutschen Bank hat es derzeit nicht leicht. Der einst gute Ruf von Deutschlands größter Bank ist wegen der Milliardenstrafen im Zuge der Finanzkrise und neuer Verdachtsmomente schwer lädiert. Nun geht es Mitarbeitern ans Eingemachte, oder besser gesagt: ans eigene Depot.

Wie "Bloomberg News" berichtet, müssen ab kommendem Jahr alle Handelstransaktionen in börsennotierten Fonds (ETFs) von Vorgesetzten sowie Spezialisten der Compliance-Abteilung freigegeben werden, wie mit der Angelegenheit vertraute Personen sagten. Die Regeln würden damit in Einklang mit jenen für Aktiengeschäfte gebracht.

Wer spekuliert, ist abgelenkt
Die meisten großen Finanzhäuser haben interne Handelsrichtlinien verfügt, um potenzielle Interessenskonflikte und Insider-Handel zu vermeiden. Ein Sprecher der Deutschen Bank erklärt, dass das Unternehmen seit jeher strikte Regeln für persönliche Handelsgeschäfte verfolge und diese regelmäßig aktualisiere. Im Haus allerdings grassiert die Furcht, dass Mitarbeiter durch allzu emsige private Investments von der eigentlichen Arbeit abgelenkt werden könnten, berichtet Bloomberg.

Die Deutsche Bank ist im Übrigen nicht die einzige, die in den letzten Jahren ihre Vorgaben verschärft hat. Im vergangenen Jahr wies HSBC Holdings rund 6.000 Mitarbeiter in ihrem Geschäftsbereich Global Markets an, nicht länger einzelne Wertpapiere und gewisse ETFs für ihre persönlichen Konten zu kaufen. (aa)