Tiefrote Geschäftszahlen in Serie, fliegende Wechsel an der Konzernspitze, Herabstufungen namhafter Ratingagenturen und ein nicht bestandener Stresstest im einst so wichtigen Auslandsmarkt USA: Gründe, weshalb die Deutsche-Bank-Aktie bei Investoren seit Monaten im Abseits steht, gibt es reichlich. Von 22 Analysten, die das Papier regelmäßig covern, rät aktuell nur ein einziger zum Kauf. Der Absturz des Bankenprimus an der Börse spricht Bände: Während Wettbewerber in Europa und den Vereinigten Staaten längst wieder an Zeiten vor Ausbruch der globalen Finanzkrise anknüpfen konnten, stürzte der Anteilschein der Deutschen Bank seit dem Rekordhoch im Mai 2007 um satte 90 Prozent ab. Allein in diesem Jahr ging es um 40 Prozent nach unten.

Nun folgt der nächste Nackenschlag: Ende September wird der Anteilschein nach rund 20 Jahren Mitgliedschaft auch den prestigeträchtigen Euro Stoxx 50 verlassen müssen, gemeinsam mit dem deutschen Energiekonzern Eon und dem französischen Baustoffhersteller Saint-Gobain. Das zeigen interne Dokumente des Indexanbieters Stoxx, die Bloomberg vorab einsehen konnte.

Commerzbank fliegt wohl aus dem Dax
Ein kleiner, wenn auch schwacher Trost bleibt dem angeschlagenen Kreditinstitut: Der Verbleib im deutschen Leitindex Dax ist vorerst gesichert. Dort trifft es den Rivalen Commerzbank, der ebenfalls noch im September aller Voraussicht nach durch die Aktie des Zahlungsdienstleisters Wirecard ersetzt wird. (ps)