Das chinesische Firmen- und Finanzkonglomerat HNA, drittgrößter Einzelaktionär der Deutschen Bank, baut seinen Aktienanteil aus. Dies berichtet die Nachrichtenagentur Reuters. HNA hat demnach über den Wiener Vermögensverwalter C-Quadrat, an dem HNA ebenfalls beteiligt ist, Anteilscheine an dem Dax-Konzern im Wert von 755 Millionen Euro erworben und hält nun ein Paket von 3,04 Prozent an der Bank, wie der Investor am Freitag mitteilte.

Dabei muss es nicht bleiben: "Wir schließen nicht aus, unsere Beteiligung in moderatem Umfang aufzustocken, werden aber auf jeden Fall unter zehn Prozent bleiben", sagte ein HNA-Sprecher zu Reuters. HNA sehe sich als freundlicher Ankeraktionär und habe vollstes Vertrauen in die Führungsmannschaft der Deutschen Bank. "Wir wollen das Management dabei unterstützen, dass sich die nach wie vor hervorragende DNA und die starke Marke der Bank auch wieder in Gewinn und Aktienkurs widerspiegeln", so der HNA-Sprecher weiter.

Der Deutschen Bank dürfte die Paketaufstockung durch die HNA-Gruppe, die außerhalb Chinas vor allem als Eigentümerin von Fluggesellschaften, Flughäfen und Hotels bekannt ist, gelegen kommen. Denn immer noch steht – neben einem denkbaren Börsengang der Konzerntochter Deutsche Asset Management – eine eventuelle Kapitalerhöhung im Raum, um die angegriffene Eigenkapitalausstattung der Bank baldmöglichst zu verbessern. Entsprechend positiv kommentiert ein Banksprecher den HNA-Deal: "Wir begrüßen grundsätzlich jeden langfristig orientierten Investor".

Auch der Vermögensverwalter Blackrock hat seine Beteiligung an der Deutschen Bank leicht aufgestockt, wie aus einer weiteren Stimmrechtsmitteilung vom Freitag hervorgeht. Er hält nun gut sechs Prozent. (ps)