Jetzt wird der Gürtel enger geschnallt: Vorstand und Aufsichtsrat der Deutschen Bank planen, die Boni ihrer Mitarbeiter für das Jahr 2016 einzudampfen. Dies berichtet die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (FAZ) und bezieht sich dabei auf Informationen aus Unternehmenskreisen. Geprüft werde derzeit, ob und wie der Teil der variablen Vergütung gekürzt werden kann, der direkt auf das Konto der Angestellten fließt.

Während der Bonus der meisten Mitarbeiter ausschließlich aus einer solchen Cash-Komponente besteht, erhalten höher vergütete Beschäftige zusätzlich oft noch Aktienanteile. Dies ist zum Bespiel im Investmentbanking üblich.

Noch nicht geklärt sei, ob dieser Teil der variablen Vergütung eventuell aufgestockt werden soll, um die Kürzung des Cash-Bestandteils zu kompensieren, schreibt die FAZ. Möglicherweise bekämen die Mitarbeiter auch einfach weniger Gehalt.

Boni runter, Fixgehalt rauf
Der Vorstandsvorsitzende des Frankfurter Geldhauses John Cryan hatte bereits kurz nach seinem Amtsantritt im Juli 2015 erklärt, er halte die Gehälter zum Teil für deutlich überzogen. Für das Jahr 2015 hatte die Deutsche Bank insgesamt 2,4 Milliarden Euro an Erfogsprämien gezahlt. Zwar lag die Summe um 300 Millionen Euro unter jener des Vorjahres. Gleichzeitig aber hob die Bank die fixe Vergütung um 900 Millionen Euro an – trotz eines Rekordverlustes von 6,5 Milliarden Euro.

Die Mitarbeiter der Deutschen Bank erhalten ihre variable Vergütung alljährlich im März. Daher soll der FAZ zufolge in den kommenden Tagen eine Entscheidung fallen. Die Geschäftszahlen für das Jahr 2016 legt die Bank am 2. Februar vor. Analysten rechnen im Schnitt mit einem Jahresverlust von 850 Millionen Euro nach Steuern, schreibt die Zeitung.(am)