Die Deutsche Bank legt ihre beiden Private-Banking-Einheiten zusammen. Der neue Privatkundenchef Claudio de Sanctis will so das Privatkunden- und Wealth-Management-Geschäft straffen. Dies berichten diverse Medien, darunter die Agentur "Bloomberg" und das "Handelsblatt".

Die bislang getrennten Geschäftseinheiten des deutschen und des internationalen Privatkundengeschäfts werden ab dem 20. Juli zusammengelegt. "Künftig wird die Privatkundenbank ein einziges globales Führungsteam haben", heißt es in einer internen Mitteilung von de Sanctis, die dem "Handelsblatt" vorliegt.

Neue Aufgaben
Lars Stoy, Leiter des deutschen Privatkundengeschäfts, wird das Wealth Management und Private Banking in Deutschland leiten, berichtet "Bloomberg". Arjun Nagarkatti, Leiter des US-Wealth-Managements, wird das Private Banking in Zentraleuropa und den USA führen.

Bislang hatte die Privatkundensparte drei Führungsgremien: Eines war direkt unter dem bisherigen Vorstand Karl von Rohr angesiedelt, daneben gab es jeweils eines für das Deutschlandgeschäft und eines für das internationale Geschäft.

Überflüssige Führungsposten
Die neue Struktur macht dem "Handelsblatt" zufolge zahlreiche Führungsposten überflüssig: Aufgaben wie Produktentwicklung, Organisation oder Steuerung sollen künftig in einer Hand liegen. Dem einzig verbleibenden Executive Committee unter Claudio de Sanctis sollen nur noch rund 20 Personen angehören. Bislang waren es auf alle drei Gremien verteilt 42 Personen.

Die Neuordnung gebe auch Aufschluss darüber, wie die Bank ihr Privatkundengeschäft in Deutschland gestalten will, so das "Handelsblatt". Im Geschäft mit der gehobeneren Kundschaft soll Stoy das Wealth Management und das Private Banking "enger zusammenführen", heißt es in der Mitteilung, die der Zeitung vorliegt. Auch die Zusammenarbeit mit der Unternehmerbank soll gestärkt werden. Im Massengeschäft wolle die Deutsche Bank unter anderem ihre "Kundenkanäle und Prozesse digitalisieren". Für diesen Bereich, der an Stoy berichten wird, suche das Institut noch einen Leiter oder eine Leiterin.

Gespräche mit Arbeitnehmervertretern
Die Einführung der neuen Struktur ist mitbestimmungspflichtig. Die Bank wolle im August die Gespräche mit den Arbeitnehmervertretern aufnehmen und hoffe auf einen Abschluss bis spätestens Ende September, so das "Handelsblatt". (am)