Das schlimmste Jahr seit der Finanzkrise wirkt sich für die Mitarbeiter der Credit Suisse auch auf die Bonuszahlungen aus. Während leitende Credit-Suisse-Angestellte wie Geschäftsführer und Direktoren die Hauptlast der Kürzungen trugen, erhielten sie auch einen Teil der Prämie sofort in bar ausgezahlt. Dieser Teil kann zurückgefordert werden, wenn sie das Unternehmen innerhalb von drei Jahren verlassen. Im übrigen gab es auch die üblichen aktienbasierten Prämien. Die Geschäftsleitung der Schweizer Großbank bekommt hingegen gar nichts.

Nach einer Welle von Abgängen muss die Bank eine Balance finden zwischen der Notwendigkeit, Mitarbeiter zu halten und zu motivieren, und dem Risiko, Aktionäre und Aufsichtsbehörden mit Prämien trotz Verlusten zu irritieren. "Die Strategie ist sehr einfach: Sie muss mit den Ergebnissen im Einklang stehen", sagte Bankchef Ulrich Körner im Interview mit "Bloomberg TV" zur Bonusstrategie der Bank. "Die neue Vergütungskultur wird im Prinzip lauten: Wenn Du einen Gewinn erzielst, zahlen wir einen Bonus. Wenn nicht, zahlen wir sehr wenig oder gar nichts."

Die Kürzung der Boni um die Hälfte bestätigt einen entsprechenden Bericht von "Bloomberg" im vorigen Monat. Ein Rückgang um 50 Prozent impliziert einen Bonuspool im Umfang von etwa einer Milliarde Franken. Vor zwei Jahren waren es noch 2,9 Milliarden Franken gewesen. (mb/Bloomberg)