"Wir könnten raufgehen, wir könnten runtergehen – und wir könnten fusionieren", sagte Unicredit-Chef Andrea Orcel am Donnerstag (12.9.) in einem Interview mit "Bloomberg TV" im Hinblick auf die neunprozentige Beteiligung der Mailänder Großbank an der Commerzbank. Man sei "sehr geduldig".

Orcel ließ durchblicken, dass er die Strategie der Commerzbank für verbesserungswürdig hält. Das Management könne "die Arbeit beschleunigen, weiter transformieren und viel bessere Ergebnisse erzielen als bisher", sagte er. Die Führungsspitze habe zwar bisher gute Arbeit geleistet. Unicredit werde aber erörtern, wie "die Commerzbank mehr Wert schaffen kann, als sie es heute getan hat". 

Eine Commerzbank-Übernahme durch die Muttergesellschaft der Münchner Hypovereinsbank wäre eine der größten grenzüberschreitenden Fusionen in Europa. Sie dürfte jedoch bei den Gewerkschaften auf erheblichen Widerstand stoßen. Unicredit ist mit der bislang aufgebauten Beteiligung zweitgrößter Anteilseigner der Bank. Der Bund hält nach dem Verkauf des Aktienpakets an die Mailänder zwölf Prozent. Er hat jedoch angekündigt, aus der Beteiligung aussteigen zu wollen. (mb/Bloomberg)