Erstmals kommt es am Freitag (27.9.) zu einem Gespräch zwischen der Führung der Commerzbank und dem Management der italienischen Großbank Unicredit. Das Treffen hat die künftige Commerzbank-Chefin Bettina Orlopp auf einer von der Bank of America ausgerichteten Investorenkonferenz angekündigt. Die Unicredit mit Sitz in Mailand hat sich mit 21 Prozent an der zweitgrößten deutschen Retailbank beteiligt. Instituts-Chef Andrea Orcel hat eine Komplettübernahme wiederholt als Option bezeichnet.

Commerzbank-Großaktionär Union Investment hatte sich dafür ausgesprochen, dass das Institut mit der Unicredit einen ergebnisoffenen Dialog führen sollte. Der Bund, der noch zwölf Prozent der Commerzbank-Anteile hält, stemmt sich zwar gegen eine Übernahme. Berlin hat aber auch angedeutet, wenig tun zu können, um die Unicredit an der Erhöhung ihres Anteils zu hindern. Die Mailänder hatten einen Anteilsverkauf des Bundes genutzt, um Aktien zu erwerben. Zudem kaufte die Bank noch über den Markt zu.

"Bank für Deutschland"
Die Commerzbank hat zudem angekündigt, die Eigenkapitalrendite bis 2027 auf mehr als zwölf Prozent steigern zu wollen – und eine erhöhte und beschleunigte Kapitalrückgabe an die Aktionäre zu planen. Aufsichtsratschef Jens Weidmann betonte, die Bank habe "als 'Bank für Deutschland' nach unserer festen Überzeugung erhebliches Wachstums- und Wertsteigerungspotenzial". Sie baue "ihre eigenständige Position als eine starke Säule im deutschen Bankenmarkt und zuverlässiger Partner der heimischen Wirtschaft" kontinuierlich aus. (ert/Bloomberg)