Der Stellenabbau in der deutschen Finanzbranche hat im dritten Quartal Fahrt aufgenommen. In den beiden Vorquartalen hatte er sich vorübergehend verlangsamt. Finanzinstitute in Deutschland entließen in den vergangenen drei Monaten nun wieder mehr Mitarbeiter, zeigt eine Untersuchung des Center for Financial Studies (CFS). Der Mitarbeiter-Subindex des CFS-Branchenbarometers sank um 3,7 Punkte auf 95,3 Punkte. Dienstleister haben zwar zuletzt neue Mitarbeiter eingestellt, die Zahl der Neueinstellungen aber insgessmt heruntergefahren. Im vierten Quartal dürfte sich dieser Abwärtstrend fortsetzen.

Insgesamt ist der CFS-Index, der vierteljährlich die Verfassung der deutschen Finanzbranche abbildet, im dritten Quartal um 2,5 Punkte auf 114,1 Punkte gestiegen. Der Anstieg ist vor allem auf ungewöhnlich hohe Umsatzerwartungen von Dienstleistern für das Schlussquartal 2017 zurückzuführen. Darüber hinaus meldeten Finanzinstitute für die vergangenen drei Monate steigende Umsätze, Erträge und Investitionen. Trotz guter Aussichten hat der Kostenabbau allerdings weiterhin Vorrang.

Die Stimmung ist besser als die Lage
Seit dem Brexit-Votum schätzen Finanzinstitute und Dienstleister die Bedeutung Deutschlands für die internationale Finanzbranche sehr positiv ein. Daran hat sich in den vergangenen Monaten nichts geändert. "Der angespannten Lage der heimischen Finanzindustrie steht eine zunehmend positive Erwartung für den Finanzplatz Frankfurt entgegen", sagt Hubertus Väth, Geschäftsführer des Vereins Frankfurt Main Finance. "In dieser Hinsicht herrscht seltene Einigkeit unter den Marktteilnehmern." (fp)