Vergangene Woche kündigten die österreichischen Banken nach einem Gespräch mit Finanzminister Magnus Brunner mehrere Maßnahmen an, von denen Kreditnehmer und Sparer profitieren sollen. Dabei wurde eine Erleichterung für Kreditnehmer mit Zahlungsproblemen bei variabel verzinsten Verträgen angekündigt. Die Banken werden vorerst für zwölf Monate auf Mahn- und Verzugsspesen verzichten, sollten Personen bei der privaten Wohnraumfinanzierung (Eigennutzung) in Schwierigkeiten geraten. Zudem wurde der Plan präsentiert, einmalig einen Topf zu dotieren, aus dem Kreditnehmer einen Zinszuschuss erhalten sollen. Denkbar sei, dass der Topf mit einem hohen zwei- oder sogar dreistelligen Millionenbetrag befüllt wird. Dies dürfte besonders solchen Kreditnehmern zugutekommen, die aufgrund der in der KIM-VO verschärften Kreditvergaberegeln Finanzierungsprobleme haben. 

Lösung spätestens im Oktober
Gegenüber dem "Ö1" wurde Willibald Cernko, Bundesobmann der Sparte Banken und Versicherungen in der Wirtschaftskammer und CEO der Erste Bank Group, nun etwas konkreter und gab erste Details der angekündigten Fondslösung für Kreditnehmer bekannt. Demnach soll die Lösung spätestens im Oktober kommen, diese wird derzeit von einer Arbeitsgruppe ausgearbeitet.

Künftig soll es laut Cernko zeitlich befristet Zinszuschüsse für die Finanzierung von eigengenutztem Wohnraum geben, mit dem Schwerpunkt auf junge Familien. Auf Nachfrage sagte Cernko in der "Ö1"-Reihe "Im Journal zu Gast", dass dies nur für neue Verträge gelten solle. Abseits davon sprach sich der Bankenvertreter auch gegen generelle Regelungen aus, etwa die von der Arbeiterkammer geforderte Streichung von Spesen bei Vertragsänderungen. Man sei bereit für individuelle Lösungen wie eine Laufzeitverlängerung, Tilgungsunterbrechung oder zeitlich befristete reine Zinszahlungen. Er verspreche "ganz persönlich", dass man alles tun werde, um den Kunden entgegenzukommen, so Cernko. (gp)