Die amerikanische Fondsgesellschaft Capital Group ist eine Partnerschaft mit der Beteiligungsgesellschaft KKR eingegangen. Ziel der Zusammenarbeit sei es, Publikumsfonds auf alternative Investments aufzulegen, teilten die Gesellschaften mit. Die beiden Investmenthäuser richten sich mit ihrem Angebot an wohlhabende Kunden. Im nächsten Jahr sollen die ersten Produkte aufgelegt werden, die sowohl in herkömmliche Anleihen als auch in Privatkredite investieren sollen.

Die Capital Group zählt mit einem verwalteten Vermögen von 2,6 Billionen US-Dollar zu den großen Fondsgesellschaften. Anders als Branchenprimus Blackrock hat sich der Asset Manager mit Sitz in Los Angeles dem aktiven Management verschrieben. KKR wiederum gilt als einer der größten Private-Equity-Investoren. Mit der Zusammenarbeit zielen die Gesellschaften auf das Segment der wohlhabenden Privatanleger. Bislang waren Segmente wie Private Equity oder Private Debt vor allem institutionellen Investoren offengestanden.

Kooperation statt Kauf
Der Vorstoß reiht sich in das Bemühen zahlreicher Asset Manager ein, das Segment der alternativen Investments zu erschließen. So haben der Branchenprimus Blackrock sowie der größte europäische Fondsanbieter, die französische Gesellschaft Amundi, in diesem Jahr jeweils bereits eine Übernahme spezialisierter Investmentboutiquen angekündigt. Die Capital Group hatte sich bislang auf börsennotierte Investments bei Aktien, Anleihen und im Multi-Asset-Feld konzentriert. Durch die Kooperation erweitert das Haus nun das Sortiment.

Die Bewertungen für alternative Investmentboutiquen waren stark gestiegen. Mittlerweile dürfte sich der Preis für eine Übernahme vergünstigt haben. Dennoch spart sich die Capital Group über die Partnerschaft die aufwendige Integration eines Private-Market-Teams. KKR wiederum kann seine Investmentstrategien nun über das weitaus größere Vertriebsnetz der Capital Group anbieten. Trotz des Dämpfers für Private Markets im Zuge der Zinswende dürfte das Feld weiterhin wichtig für Asset Manager bleiben, da hier Wachstum und höhere Margen zu erzielen sind. (ert)


Mehr dazu lesen Sie auch im Artikel "Spezialitäten-Kauf" in Heft 1/2024 von FONDS professionell oder hier im E-Magazin (Anmeldung erforderlich).