Während einige US-Medien über den jüngsten Quartalsbericht von Berkshire Hathaway geradezu ins Schwärmen geraten, überwiegen hierzulande eher die kritischen Stimmen. Daher lassen wir die Fakten sprechen: Das operative Ergebnis der Investmentgesellschaft von Warren Buffett fiel im Jahresvergleich um elf Prozent auf 6,1 Milliarden US-Dollar. Der Nettoüberschuss hingegen stieg von 12,0 auf 14,1 Milliarden Dollar.

Gründe für das schwächere operative Ergebnis sind, dass das wichtige Versicherungsgeschäft rund um den US-Branchenriesen Geico deutlich weniger Geld einbrachte und sich zudem die abflauende US-Konjunktur bemerkbar macht. Demgegenüber steht der hohe Nettoüberschuss – doch diesem will Buffett selbst nicht allzu viel Beachtung schenken. Seiner Ansicht nach sei der Nettoüberschuss kein guter Indikator mehr für die Geschäftsentwicklung, da seit Einführung einer neuen Bilanzierungsmethode, durch die der Marktwert unrealisierter Investmentgewinne laufend ausgewiesen werden muss, das Ergebnis starken Schwankungen unterworfen ist.

Kein "Big Deal" in Sicht
Obwohl die Geschäfte eher durchwachsen liefen, stellte Berkshire einen neuen Rekord an überschüssigen Reserven auf: Ende Juni saß Buffett auf liquiden Mitteln von rund 122 Milliarden Dollar – und übertraf damit bisherige Bestwert von Ende 2017. Aktionäre betrachten den enormen Cash-Bestand allerdings eher skeptisch, denn sie warten schon lange auf einen großen Deal. Doch Buffett tut sich seit geraumer Zeit schwer, attraktive Firmen zu finden, die seinen Preisvorstellungen entsprechen. (mb)