Die Investmentbranche blickt 2021 auf das erfolgreichste Jahr seit der Finanzkrise 2008 zurück. Investmentbanker dürften sich zur Bescherungszeit also eigentlich über die höchsten Boni seit Langem freuen. Allerdings steht stattdessen eine konfliktreiche Zeit zwischen den Geldhäusern und ihren Spitzenkräften bevor. Zwar zahlten Kreditinstitute wie die Deutsche Bank bereits für das Jahr 2020 Erfolgsprämien in Höhe von insgesamt 2,14 Milliarden Euro an ausgewählte Mitarbeiter aus, berichtet das "Handelsblatt". Allerdings bezweifeln Experten, dass die Boni in diesem Jahr genügen werden, um Talente zu halten.

Die Konkurrenz auf der anderen Seite des Atlantiks ist nämlich groß: Vor allem Geldhäuser aus den USA profitierten vom Anlageboom im vergangenen Jahr. Entsprechend groß ist die Gefahr, dass sie bessere Boni zahlen und damit Talente aus Europa abwerben. Schon bei den Festgehältern hatte sich in den vergangenen Monaten ein Konkurrenzdruck festgesetzt: So erhöhten Wall-Street-Institute wie JP Morgan ihre Einstiegsgehälter im laufenden Jahr auf 100.000 US-Dollar, sodass europäische Geldhäuser wie die Deutsche Bank, UBS oder Barclays nachziehen mussten. 

684 Einkommensmillionäre bei der Deutschen Bank
Bei Investoren sorgt das Buhlen um Fachkräfte mit exorbitanten Vergütungen für Unmut. Im vergangenen Jahr war die Deutsche Bank das europäische Kreditinstitut mit den meisten Einkommensmillionären, berichtet das "Handelsblatt". So zählt die Bank 684 Mitarbeiter mit Millionengehältern. Andere europäische Geldhäuser können da nicht mithalten: Bei der britischen Großbank Barclays verdienen 448 Angestellte siebenstellig, bei der französischen BNP Paribas 222 Mitarbeiter. (fp)