Der aus dem Osteuropageschäft der früheren Hypo Alpe Adria hervorgegangenen Addiko Bank machen neue Gesetzesvorgaben in Kroatien und Serbien zu schaffen. Das geht aus dem soeben veröffentlichte Bericht zum dritten Quartal hervor. Für Rechtsangelegenheiten in Bezug auf Schweizer-Franken-Währungsklauseln in Kroatien mussten 8,7 Millionen Euro zurückgestellt werden.

Außerdem mussten aufgrund des im zweiten Quartal 2019 in Kraft getretenen Franken-Konvertierungsgesetz für Hypothekendarlehen in Serbien 8,1 Millionen Euro aufgelöst werden, heißt es in der Aussendung. Das Ergebnis nach Steuern sank dadurch in den ersten neun Monaten im Vergleich zur Vorjahresperiode um 75,7 Prozent auf 23,4 Millionen Euro. Bereinigt um diese Einmaleffekte wäre das Ergebnis nach Steuern in den ersten neun Monaten verglichen mit der Vorjahresperiode um 44,4 Prozent auf 39,6 Millionen Euro gestiegen.

Hohes Minus an der Börse
An der Börse half das nichts. Die Aktien mussten dafür am Vormittag über sechs Prozent Minus hinnehmen. Das Jahr 2019 sei aus geschäftlicher Sicht gut verlaufen, so Razvan Munteanu, CEO der Addiko Bank AG. Allerdings sei das Umfeld herausfordernd, sagte Munteanu mit Blick auf mögliche Auswirkungen einer Entscheidung des Obersten Gerichtshofs in Kroatien zu früheren CHF-Darlehen sowie angesichts des Entwurfs einer SREP-Entscheidung (Überprüfungs- und Bewertungsprozess der EZB) vom Oktober.

Unerfüllt bleibt vorerst auch der Plan, eine Nachranganleihe auszugeben (Tier-2-Kapital). Man sei "weiterhin mit Ankerinvestoren in Gesprächen, die mehr Zeit für deren Analysen benötigen". 

Die Bank
Die Addiko Bank AG, die seit diesem Juli an der Wiener Börse gelistet ist, arbeitet an einer Transformation der Kreditvergabe in Richtung Konsumenten sowie kleine und mittlere Unternehmen (SME). Die Addiko Gruppe besteht aus der Addiko Bank AG, der österreichischen Mutterbank mit österreichischer Bankkonzession, die von der Finanzmarktaufsichtsbehörde (FMA) beaufsichtigt wird, sowie aus sechs Tochterbanken, die in fünf Ländern zugelassen und tätig sind: Kroatien, Slowenien, Bosnien und Herzegowina, Serbien und Montenegro. (eml)