Der weltgrößte Vermögensverwalter Blackrock hat wieder die Marke von zehn Billionen US-Dollar an verwaltetem Vermögen geknackt. Das Haus hatte die Hürde erstmals im Jahr 2021 überschritten. Im Zuge der Börsenturbulenzen des Jahres 2022 war das verwaltete Vermögen aber wieder unter neun Billionen Dollar gefallen. Zudem geht die Gesellschaft aus New York eine Milliardenübernahme an, wie das Haus bei der Bekanntgabe der Jahreszahlen mitteilte. Der Fondsriese will den Asset Manager Global Infrastructure Partners (GIP) übernehmen.

Die auf Infrastruktur-Investments spezialisierte Gesellschaft verwaltet ein Vermögen in Höhe von mehr als 100 Milliarden Dollar. Den Deal lässt sich Blackrock einiges kosten. Der Asset Manager bezahlt drei Milliarden US-Dollar in bar und bietet zwölf Millionen eigene Aktien. Dies bewertet den Deal auf ein Volumen von 12,5 Milliarden Dollar. Zusammengenommen entsteht ein Sortiment an Infrastruktur-Investments mit einem Volumen von mehr als 150 Milliarden Dollar.

ETFs treiben Neugeschäft
"Infrastruktur ist eine der interessantesten langfristigen Investitionsmöglichkeiten, da eine Reihe von Strukturveränderungen die Weltwirtschaft neu gestalten", kommentiert Blackrock-Chef Larry Fink den Deal. GIP-Mitgründer und -Chef Bayo Ogunlesi ergänzt: "Wir sind überzeugt, dass wir gemeinsam die weltweit führende Infrastruktur-Investmentgesellschaft erschaffen können." Ogunlesi und vier seiner Co-Gründungspartner werden die Infrastruktur-Plattform lenken, heißt es in der Mitteilung weiter.

Wie zudem bekannt wurde, hat Blackrock im Laufe des Jahres 2023 ein Nettomittelaufkommen von 289 Milliarden Dollar erzielt. Im Vorjahr waren es 306 Milliarden Dollar gewesen. Ein erheblicher Teil der Zuflüsse entstammt den börsengehandelten Indexfonds (ETFs) der Marke iShares. Die ETF-Einheit verzeichnete ein Mittelaufkommen in Höhe von 186 Milliarden Dollar. Der Sprung über die Zehn-Billionen-Marke dürfte damit vorwiegend der Marktentwicklung entsprungen sein. Denn zum Ende des dritten Quartals hatte das Haus lediglich ein Volumen von 9,1 Billionen Dollar erreicht.

Umsatz stabil, Gewinn steigt
Der Umsatz des Branchenprimus blieb im Vergleich zum Vorjahr stabil bei 17,8 Milliarden Euro. Das operative Ergebnis gab leicht um zwei Prozent auf 6,3 Milliarden Dollar nach. Der Nettogewinn kletterte gegenüber 2022 um sechs Prozent auf 5,5 Milliarden Dollar. Vor wenigen Tagen hatte das Haus die Streichung von 600 Stellen angekündigt. Die frei werdenden Mittel sollen in Zukunftsfelder wie Technologie sowie alternative Investments fließen. (ert)