Die Kryptohandelsplattform Binance hat den im vergangenen Jahr bei der deutschen Finanzaufsicht Bafin eingereichten Antrag auf Erteilung einer Kryptoverwahrlizenz freiwillig zurückgezogen. Dies teilt Binance Deutschland mit. Das Unternehmen strebt die Erlaubnis eigenen Angaben zufolge aber nach wie vor an. Aus diesem Grund engagiere sich die Plattform weiterhin dafür, Erlaubnisprozesse für Kryptodienstleistungen in Deutschland und weltweit einzuhalten. 

Seitdem die Handelsplattform ihren Erlaubnisantrag eingereicht hat, hätten sich in der globalen Kryptoindustrie und bei Binance die Bedingungen grundlegend geändert. Ein Beispiel dafür sei die Verordnung (EU) 2023/1114 über Märkte für Kryptowerte (MiCA), die bis Ende 2024 im europäischen Wirtschaftsraum vollständig umgesetzt sein muss. Binance setze sich weiter für den Regulierungsprozess ein und werde die Zusammenarbeit mit der deutschen Finanzaufsicht fortsetzen, so das Unternehmen. Die Rücknahme des Antrags auf eine Bafin-Erlaubnis schließe eine neue Beantragung einer Kryptoverwahrlizenz nicht aus. Für Nutzer der Plattform ändere sich aktuell nichts.

Ohne Lizenz keine Kunden in Deutschland
Bereits im Juni dieses Jahres hatte das Magazin "Finance Forward" berichtet, innerhalb der Finanzaufsicht sei der Entschluss gefallen, Binance die Kryptoverwahrlizenz nicht zu erteilen. Dabei hatte sich das Magazin auf mit der Sache vertraute Personen berufen. Ohne die Lizenz darf das Unternehmen in Deutschland nicht um Kunden werben. (am)