"Wie sie bereits einer anderen öffentlichen Quelle entnommen haben, kann bestätigt werden, dass im interessierenden Zusammenhang Vorerhebungen gegen eine natürliche und eine juristische Person sowie gegen UT (unbekannte Täter) eingeleitet wurden", erklärte der Liechtensteiner Staatsanwalt Gregor Hirn per E-Mail auf Fragen der Nachrichtenagentur "Bloomberg". Er verwies dabei auf einen Bericht des Schweizer Finanzblogs "Inside Paradeplatz", in dem René Benko und die Vorwürfe genannt wurden. Hirn lehnte es ab, weitere Details zu nennen.

Ein Rechtsvertreter von Benko in Österreich reagierte zunächst nicht auf eine Anfrage zu den Ermittlungen in Liechtenstein. Ein deutscher Anwalt hatte zu deutschen Geldwäsche-Ermittlungen erklärt, dass Berichte über Fehlverhalten keine Grundlage hätten.

Zu Benko und seinem insolventen Signa-Konglomerat ermitteln bereits Staatsanwälte in Österreich und Deutschland. Außerdem haben staatsnahe Fonds aus dem Nahen Osten Schiedsverfahren angestrengt, in denen sie Schadensersatz in Höhe von rund einer Milliarde Euro fordern, auch von Benko persönlich.

Die einst eigenen Angaben zufolge 23 Milliarden Euro schwere Signa ist in den vergangenen Monaten wie ein Kartenhaus zusammengebrochen. Alle wesentlichen Sparten sind insolvent. 

Sanierungsplan-Antrag zurückgezogen: Signa Holding meldet Konkurs an
Bei den operativen Gesellschaften, denen Immobilien wie das Berliner Kadewe, Bauprojekte wie der Elbtower sowie Betreiber dort eingemieteter Luxuskaufhäuser und Hotels gehören, ist eine geordnete Verwertung im Gange. Der Insolvenzverwalter der zentralen Signa Holding hat am Donnerstag (11.4.) diese Option fallengelassen und ist in das normale Konkursverfahren übergegangen. (mb/Bloomberg)