Der französische Versicherer Axa und die gleichfalls französische Großbank BNP Paribas erwägen einen Zusammenschluss ihrer Asset-Management-Einheiten. Dies berichtet die Nachrichtenagentur "Bloomberg" und stützt sich auf mit der Angelegenheit vertraute Personen, die nicht genannt werden wollten. Die Gespräche zwischen den Unternehmen würden sich auf die Gründung eines Joint Ventures zwischen Axa Investment Managers und BNP Paribas Asset Management konzentrieren.

Ein solcher Schritt würde einen der größten europäischen Fondsanbieter mit einem verwalteten Vermögen von gut 1,4 Billionen Euro schaffen. Die Verhandlungen seien noch im Gange, und es sei nicht sicher, dass sie zu einer Transaktion führen werden, heißt es in dem Bericht weiter. Axa habe auch die Möglichkeit geprüft, das Geschäft mit den Asset-Management-Einheiten anderer französischer Konkurrenten zusammenzulegen, so einer der Gesprächspartner. Axa und BNP Paribas lehnten "Bloomberg" zufolge eine Stellungnahme ab.

Unter Konsolidierungsdruck
Sollte es zu irgendeiner Form des Zusammenschlusses kommen, wäre dies ein eher seltener Fall, in dem ein Versicherer und eine Bank ihre Vermögensverwalter zusammenlegen. Die Branche steht unter Konsolidierungsdruck. Viele Asset Manager gelten einerseits als zu klein, um eigenständig bestehen zu können. Andererseits sind viele Universalanbieter zu groß, um in puncto Profitabilität mit spezialisierten Investmentboutiquen mithalten zu können.

Europas größte Fondsgesellschaft, die französische Amundi, war aus einem Joint Venture von Société Générale und Crédit Agricole entstanden und ist durch Zukäufe weiter gewachsen. Im Jahr 2021 kündigte wiederum die US-Großbank Goldman Sachs den Kauf der Asset-Management-Einheit des niederländischen Versicherers NN Group an. (Bloomberg/ert)