Die Bawag übernimmt nach eigenen Angaben die letzten fünf Leasinggesellschaften aus der Abwicklung des Dexia-Konzerns. Das Leasingportfolio umfasst einen Wert von rund 750 Millionen Euro und besteht aus rund 80 Verträgen mit Partnern, die überwiegend aus dem öffentlichen Sektor stammen, wie die Bank mitteilt. Mitarbeiter werden im Rahmen der Vereinbarung nicht übernommen.

Es handle sich um fünf nicht regulierte Leasinggesellschaften des operativen Konzern-Hauptarms Dexia Crédit Local (DCL): DCL Evolution, Alsatram, Dexiarail sowie Dexia Flobail und Dexia CLF Régions Bail, die in Dexia FB France und Dexia RB France umbenannt wurden. Der Abschluss der Transaktion wird für das erste Quartal 2024 erwartet. Bawag-Vorstandschef Anas Abuzaakouk sagte, man refinanziere mit der Übernahme ein Portfolio "von europäischen Vermögenswerten der öffentlichen Hand mit einem sehr sicheren Risikoprofil".

In Abwicklung seit 2012
Die belgisch-französische Dexia, die sich zu 99,6 Prozent in Staatsbesitz befindet und die im Zuge der Finanzkrise in Schwierigkeiten geriet, wurde im Dezember 2012 in eine geordnete Abwicklung geschickt. Die Muttergesellschaft Dexia SA ist eine Aktiengesellschaft und eine Finanzholding nach belgischem Recht. Die DCL mit Sitz in Paris ist die wichtigste operative Einheit der Gruppe. Im Juni 2023 verfügte Dexia nach Bawag-Angaben über eine Bilanzsumme von 60,4 Milliarden Euro.

Die Bawag hatte bereits 2021 bei einem Abwicklungsobjekt zugeschlagen und die irische Pfandbriefbank Depfa übernommen, eine Tochter der zusammengebrochenen Hypo Real Estate (HRE). (eml)