Die Bantleon AG hat ihre Beteiligung an GAM reduziert. Die Muttergesellschaft der Kapitalverwaltungsgesellschaft Bantleon Invest, deren Haupteigentümer Gründer Jörg Bantleon ist, hält statt 11,13 nun nur noch 9,41 Prozent an dem Schweizer Vermögensverwalter, wie aus einer Ad-hoc-Mitteilung von GAM hervorgeht. Die GAM-Aktien gehören zum eigenen Beteiligungsportfolio von Bantleon und nicht deren Fonds, wie ein Sprecher von Bantleon auf Anfrage von FONDS professionell ONLINE erklärte. 

Er betont ferner, dass Bantleon weiterhin ein wesentlicher Aktionär von GAM sei. "Die Gesellschaft hat einige sinnvolle Maßnahmen für einen Turnaround eingeleitet, deren Erfolg allerdings auch vom weiteren Kapitalmarktumfeld abhängt." Angesichts der allgemeinen Aktienmarktentwicklung und angesichts der Kursentwicklung von GAM im Besonderen habe man Aktienmarktrisiken reduzieren wollen. Weitere Verkäufe von GAM-Aktien seien derzeit nicht geplant, so der Bantleon-Sprecher, der diesen Schritt für die Zukunft aber auch nicht ausschloss.

Investor seit Juli 2018 
Die Bantleon AG gehört seit Juli 2018 zu den Aktionären von GAM. Zu der Zeit war der Skandal um Ex-Starmanager Tim Haywood wegen Verstößen gegen interne Vorschriften publik geworden, der mit der Schließung mehrerer Fonds endete. Der Aktienkurs war daraufhin von rund 15 auf unter fünf Schweizer Franken gefallen und hatte sich nicht mehr erholt. Seit Jahresbeginn 2022 hat das Papier erneut verloren – diesmal rund 38 Prozent, am Montagnachmittag notierte die Aktie bei nur noch 0,83 Franken. Im Sommer dieses Jahres musste GAM wegen der Marktbedingungen einen operativen Verlust ankündigen. (jb)