Die Bawag PSK sorgt derzeit für Unmut bei rund 20.000 Kunden. In einem Schreiben des Unternehmens werden sie vor die Alternative gestellt, ob sie bis Ende Jänner 2017 auf ein neues Girokontomodell umsteigen oder die Bank ihr Konto kündigt. Das geht aus einem Bericht des Konsumentenmagazins des "ORF" hervor. Durch die Umstellung würden nicht nur wesentlich höhere Kosten anfallen, viele fürchten auch eine Bankomatgebühr durch die Hintertür und damit so etwas wie einen "Strafzins light".

Die Bawag PSK wehrt sich in einer Aussendung gegen diesen Vorwurf. "Wir führen keine Bankomatgebühr ein", so eine Sprecherin der Bank. Vielmehr gehe es um Gebühren, die vom Geldautomatenbetreiber verrechnet würden. "Diese Gebühren sind keine Entgelte der kontoführenden Bank, sondern Gebühren des Geldautomatenbetreibers. Wir führen keine derartigen Bankomatgebühren ein und haben dies auch nicht in der Vergangenheit getan."

Konto mit Einzelverrechnung
Laut der Bank wurde im Rahmen einer "Sortimentsbereinigung" rund einem Prozent der Kunden angeboten, auf das neue Kontomodell umzusteigen. "In diesem Zusammenhang werden keine neuen Entgelte eingeführt, sondern ein Konto mit Einzelverrechnung angeboten, bei dem für sämtliche Transaktionen Entgelte verrechnet werden", betont die Sprecherin.

Die bisherigen Konten der Bawag PSK werden auf die neuen "KontoBox"-Varianten umgestellt. Die "KontoBox small" kostet 4,90 Euro pro Monat und beinhaltet eine Automaten-Behebung pro Monat; jede weitere kostet 0,39 Euro. Die "KontoBox medium" zu einem Entgelt von 6,90 Euro beinhaltet fünf Transkationen. Wer weiterhin gebührenfrei abheben möchte, der müsse die "KontoBox large" wählen. Kostenpunkt: 9,90 Euro pro Monat.

VKI spricht von "Zwangsumstellung"
Rechtlich ist das Vorgehen der Bawag PSK gedeckt, bestätigte die Arbeiterkammer gegenüber dem "Kurier". Als kundenfreundlich sei die Lösung aber keinesfalls zu bezeichnen. Der Verein für Konsumenteninformation (VKI) wird dagegen noch deutlicher und spricht von einer "Zwangsumstellung". Auch die Rechtmäßigkeit der Kontokündigungen werde angezweifelt, heißt es laut ORF. (dw)