Die Bank of England wird die größten britischen Banken einem Stresstest unterziehen, bei dem ein tiefer Konjunktureinbruch und eine starke Abwertung des britischen Pfunds zugrunde gelegt werden. Das meldet die Nachrichtenagentur Bloomberg. Bei dem Stresstest geht es um mögliche Auswirkungen des Brexit, also des Austritts Großbritanniens aus der Europäischen Union (EU). Sieben Banken unterziehen sich dem Test: HSBC, Barclays, Lloyds, Nationwide Building Societe, Royal Bank of Scotland, Santander und Standard Chartered.  

Im Stresstest-Szenario sinkt die volkwirtschaftliche Leistung des Landes im ersten Jahr nach dem Austritt um 4,7 Prozent. Im Negativ-Szenario werden ein Rückgang beim britischen Pfund von 32 Prozent gegenüber dem US-Dollar sowie eine Inflationsrate von fünf Prozent bis Ende 2018 zugrunde gelegt. Die BoE nennt in ihren gestern veröffentlichten Stresstest-Szenarien den Brexit zwar nicht ausdrücklich, erklärte aber, dass die Risiken für die Finanzstabilität davon abhängen, wie geordnet dieser Prozess vonstattengeht. Zudem fordert die BoE die Banken dazu auf, ihre Notfallpläne für die Zeit nach dem Brexit der Aufsicht zur Genehmigung vorzulegen.

Globale Risiken
Der diesjährige Stresstest umfasst die fünf Jahre bis 2021. Er spiegelt die Einschätzung der BoE wider, dass die globalen Risiken "erhöht sind und sich im Laufe des letzten Jahres etwas verstärkt haben", während die zugrundeliegenden inländischen Anfälligkeiten gegenüber dem Vorjahr weitgehend unverändert geblieben sind. (fp)