Die junge Bank99 schreitet beim Ausbau ihres Anlageangebots voran. Gemeinsam mit dem US-Vermögensverwalter kommen vier für die Bank99 entwickelte ETF-Dachfonds an den Markt. Das teilt das Kreditinstitut in einer Aussendung mit.

Vermarktet wird die Strategie unter dem Schlagwort "Vermögensanlage99". Die vier global investierten ETF-Dachfonds sind nach Ertrags- und Risikoprofil gestaffelt. Laut der Aussendung waren Einfachheit und tiefe Einstiegsschwellen Voraussetzung für die Produktkooperation. Möglich ist demnach ein Einmalerlag ab 1.000 Euro oder ein Sparplan ab 30 Euro pro Monat.

Einstiegskosten vorerst erlassen
Um die Startkurbel zu drehen, erlässt die Bank zu Beginn den Kunden die Einstiegskosten (bis 31. Dezember 2022). Später wird laut Aussendung ein Ausgabeaufschlag von 1,5 Prozent verrechnet. Wobei die Produktunterlagen generell ein Agio von bis zu drei Prozent zulassen.

Vorrangig würden die Portfolios in ETFs investieren, die die Nachhaltigkeit der Unternehmen miteinbeziehen, heißt es. Es handelt sich um gemanagte Dachfonds, die wiederum in börsengehandelte Indexfonds (ETFs) oder klassische Indexfonds investieren. Zur Auswahl stehen laut den Angaben über 600 Fonds. Unterstützt wird das Portfoliomanagement durch "taktische Allokationssignale", die man "überprüft und analysiert", wie es heißt.

Zugang zu aktiven Fonds soll ebenfalls ausgebaut werden
Abseits dieser neuen passiven Schiene hat die Bank99 auch traditionelle aktiv gemanagte Fondsprodukte im Sortiment. Diese stehen vorerst aber nur den übernommenen Kunden der ING-Österreich offen. Rund 180 Fonds gibt es derzeit bei halbiertem Ausgabeaufschlag zur Auswahl. Wie Marktvorstand Florian Dangl zu Jahresbeginn in einem Interview mit FONDS professionell sagte, arbeitet die Bank daran, diese Palette allen Kunden zugänglich zu machen. Damit kommt die Bank im Bereich Anlage auf zwei Wegen zum Kunden: die Vermögensanlage99 ist für Sparer mit weniger Kapitalmarkterfahrung gedacht, während die von der ING übernommene Palette die digital- und kapitalmarktaffinen Selbstentscheider ansprechen soll.

Generell sollen die Wertpapierdepotfunktionen ausgebaut werden, um weiteres Wachstum zu forcieren: Zum Beispiel schaut die Bank99 auf ein Potenzial von 20.000 Konzernmitarbeitern der Österreichischen Post, die ihr Depot übertragen könnten. Die Bank99 ging im Jahr 2020 an den Start. Sie ist das Kreditinstitut der österreichischen Post AG, das zu zehn Prozent der Grawe-Tochter Schelhammer Capital Bank gehört. (eml)


Die vier "Blackrock Managed Index"-Portfolios (BMIP) im Überblick (alle thesaurierend):

  • BMIP Vermoegensanlage99 defensiv T EUR (ISIN: LU2490918807)
  • BMIP Vermoegensanlage99 konservativ T EUR (ISIN: LU2490918989)
  • BMIP Vermoegensanlage99 progressiv T EUR (ISIN: LU2490919011)
  • BMIP Vermoegensanlage99 dynamisch T EUR (ISIN: LU2490919102)

Zu beachten ist, dass die Fonds exklusiv für die Bank99 angeboten werden. Wer später sein Depot zu einer anderen Bank transferieren möchte, kann solche ETFs mitnehmen, aber dort keine neuen Anteile nachkaufen. 

 

Update, 25.8.2022: Die Bank hat ihre Angaben zum Portfoliomanagementprozess korrigiert.