In ihrem jungen Bestehen hat die Bank99 schon eine bewegte Geschichte hinter sich. 2020 mitten in der Pandemie gegründet, übernahm sie gleich Ende 2021 die ING-Österreich-Kunden. Heuer wird daraus endlich eine Bank aus einem Guss, sagt Patricia Kasandziev in einem Gespräch mit der Redaktion, das in voller Länge im neuen Printheft erschienen ist.

Kasandziev stieß 2022 zum Vorstandsteam. Die aus der Raiffeisen-Gruppe kommende Bankerin hat viel Digitalisierungsexpertise und muss dafür sorgen, dass das Produktsortiment sowohl im riesigen stationären Netz (360 eigene Filialen und über 1.340 Postpartner) als auch online funktioniert. "Im vierten Quartal werden nun die Systeme verschmolzen, dann gibt es ein gemeinsames E-Banking und eine gemeinsame Produktpalette", so die Vorständin.

Fondszugang und Wertpapierdepot
Seit März gibt es bereits ein neues Girokontomodell, beginnend mit 1,99 Euro im Monat. Dafür wurde die aus der ING kommende Gratisschiene in der Neuproduktion eingestellt. Für alle gleich einfach zugänglich werden im Q4 schlussendlich auch Fondsdepots. Die ING brachte eine riesige Produktauswahl ein. Momentan müssen Bank99-"Altkunden" jedoch noch über einen eigenen Zugang einsteigen, wenn sie ebenfalls auf die große Palette zugreifen wollen.

Wenn die Technikkonsolidierung abgeschlossen ist, dürfen sich Kunden auf weitere Neuerungen freuen. "2025 wird das Wertpapierangebot erweitert. Da kommen zu den Fonds Instrumente wie Aktien, Anleihen und ETFs dazu", erläutert Kasandziev.

Dass die Kunden bei Fonds gerne zugreifen, zeigt sich an den vier vermögensverwaltenden Blackrock-Portfolios, die die Bank99 vor zwei Jahren an den Markt brachte. "Wir kommen schon auf 500 Millionen Euro an Assets und an die 26.000 Kundinnen und Kunden, die sich darauf verlassen können, dass ihrer Risikoneigung entsprochen wird", so Kasandziev.

Videoberatung
Im Wertpapiergeschäft ist die Bank99 vorerst rein beratungsfrei unterwegs. "Wir bereiten diese Produkte aber jetzt für die Filiale vor", betont die Bankerin. Gearbeitet wird am Aufbau einer Videoberatung. "So können wir Experten dazuholen, wenn es um Spezialwissen geht, das wir in der großen Fläche einfach nicht vorhalten können", sagt Kasandziev.

Entgegen dem scharfen Markteinbruch ist die Bank99 im Vorjahr beim Kreditvolumen um zehn Prozent gewachsen. "Beim Plus haben uns die Vermittler – es sind einige Hundert – sehr geholfen. Wir stellen eine Plattform zur Verfügung, auf der ein Vermittler sehr einfach sehen kann, welche Kondition ein Kunde bekommt", so die Bank99-Vorständin. Man gehe mit günstigen Konditionen und einer schnellen Zusage innerhalb von drei Tagen in den Wettbewerb. (eml)


Das gesamte Interview lesen Sie in der FONDS professionell-Printausgabe 2/2024 oder nach Anmeldung hier im E-Magazin. Darin gibt Kasandziev auch Antwort auf die Frage, wann die Gewinnzone erreicht sein soll.