Im 2019 offen ausgebrochenen Streit um Einfluss in der 3-Bankengruppe (Oberbank, BTV und BKS) hat die UniCredit Bank Austria beziehungsweise ihre Beteiligungsgesellschaft CABO nun nachgelegt. Sie hat eine Klage auf Anfechtung von Beschlüssen der ordentlichen Hauptversammlung der Oberbank vom 20. Mai 2020 eingereicht. Das teilt die Oberbank – sie hält den Schritt für unberechtigt – in einer Aussendung mit.

Konkret fordert die Bank Austria, dass die Entlastung der Oberbank-Vorstände Franz Gasselsberger (CEO) Josef Weißl und Florian Hagenauer ebenso für nichtig erklärt wird wie jene der Aufsichtsratsmitglieder Herta Stockbauer (Vorsitz), Ludwig Andorfer und Gerhard Burtscher und von Zentralbetriebsratsvorsitzendem Wolfgang Pischinger. Gleichzeitig wehrt sich die Bank Austria gegen die Nichtentlastung von Bank-Austria-Finanzvorstand Gregor Hofstätter-Pobst.

Dorn im Auge
Ebenfalls bekämpfen will man die Ablehnung mehrerer Sonderprüfungen, die die Bank Austria seit längerem anstrebt, weil ihr das Konstrukt der 3-Banken ein Dorn im Auge ist. Die UniCredit Bank Austria ist über ihre Beteiligungstochter CABO an den drei Regionalbanken Oberbank (Oberösterreich), BTV (Vorarlberg) und BKS (Kärnten) beteiligt. Die drei Institute halten wiederum wechselseitig Kapital der jeweils anderen beiden Banken.

Das Verfahren wird vor dem Landesgericht Linz zur GZ 31 Cg 23/20y geführt. (eml)