Bis vergangenen Freitag hatten Mitarbeiter der Bank Austria Zeit, ihr Interesse an einem "goldenen Handschlag" anzumelden. Ergebnis: Die Rückmeldungen hätten die Erwartungen der Konzernmutter Unicredit bei weitem überstiegen, berichteten die Tageszeitungen "Der Standard" und "Kurier". Die Zahl derer, die ein vorzeitiges, mit Prämien versüßtes Ausscheiden einem Verbleib vorziehen, liegt je nach Bericht zwischen 2.000 und 2.500 Mitarbeiter.

Die Bank Austria habe Gerüchten zufolge ein Sonderbudget aus Mailand erhalten, so der "Kurier". Demnach soll praktisch unkündbaren Mitarbeitern der Abgang mit zusätzlich bis zu vier Jahresgehältern schmackhaft gemacht worden sein. Den anderen Beschäftigen seien bis zu zwei Jahresgehälter in Aussicht gestellt worden. Und: Jeder Mitarbeiter, der gehen möchte, soll auch gehen können, lautete die Ansage.

Ein konkretes "Köpfeziel" hat Robert Zadrazil bisher nicht genannt. Fakt ist aber, dass der Neo-Bankchef mit der Sanierung der Bank ordentlich auf das Tempo drückt. Ziel der Einsparungen sei die Kosten-Ertrags-Relation von derzeit 80 auf 60 Prozent zu verbessern, geht aus einer Mitteilung vom Juni dieses Jahres hervor. Die Anzahl der Filialen soll zu diesem Zweck um weitere 80 reduziert werden.

Bankbetrieb dürfe nicht gestört werden
Auch ein wesentlicher Stellenabbau sei vorgesehen – vor allem in der ersten Führungsebene und im Backoffice. Um sich Kündigungen zu ersparen, bietet die Bank Golden Handshakes an. Wie viele von den 2.000 bis 2.500 Bank-Austria-Mitarbeitern, die ihr Interesse dem Vernehmen nach angemeldet haben, tatsächlich gehen werden, bleibe allerdings offen. Schließlich müsse der Bankbetrieb weiterhin ungestört funktionieren, heißt es. (dw)