Blau Direkt, Mutter des österreichischen Maklerpools Arisecur, hat das insolvente Start-up Ruuky gekauft. Damit werden zum 1. April alle 19 Mitarbeiter der Neobank, die in Hamburg ansässig ist, Teil des Lübecker Maklerpools. Dieser möchte das Fintech, das eine Banking-App für Jugendliche entwickelt hat, fortführen und ausbauen. Das teilt der vom Hamburger Amtsgericht bestellte Insolvenzverwalter Jens-Sören Schröder, Partner der Kanzlei Johlke Niethammer, mit. Wie es genau weitergehen wird, wollen Blau Direkt und Ruuky später erklären.

Ruuky war im Mai 2021 gestartet, damals noch unter dem Namen Pockid. Das Angebot war und ist, dass Jugendliche ihr Taschengeld in einer App verwalten und dazu erste Zahlungen per Debitkarte selbst tätigen können. Werbung machte Ruuky unter anderem zielgruppengerecht über Tiktok: Mitarbeiter führten kurze Video-Sketches auf oder ließen Passanten im Kopfrechnen gegeneinander antreten, wie das Branchenportal "Gründerszene" berichtet. Damit konnte die Neobank bis Jahresbeginn 2023 rund 250.000 Kunden gewinnen – letztlich zu wenig.

Kapitalgewinnung scheiterte
Weil sich zudem auch keine weiteren Kapitalgeber fanden, musste Ruuky den Insolvenzantrag stellen. "Uns ist es nicht gelungen, in dem jetzigen Marktumfeld neues Kapital zu erhalten", ließ sich Ruuky-Gründer Jes Hennig vom Branchenportal "Finance Forward" zitieren. Trotz eines frischen Konzepts und einer Unternehmensbewertung von 16 Millionen Euro müsse man "akzeptieren, dass sich die Marktgegebenheiten für kapitalintensive Start-ups geändert" haben. (jb)