Mit einem insgesamt verwalteten Fondsvermögen von mehr als einer Billion Euro ist die französische Amundi-Gruppe nur wenige Jahre nach ihrer Gründung bereits der größte Asset Manager in Europa. Und die Franzosen haben durchaus noch einiges vor. Nach verschiedenen bereits erfolgten Übernahmen ist das Unternehmen einer der aussichtsreichsten Kandidaten in der Übernahmeschlacht um die heute noch in italienischer Hand befindliche Pioneer Investments. Im Interview mit FONDS professionell, das in voller Länge in der Ausgabe 4/2016 unseres Magazins erscheint, erklärt Amundi-Chef Yves Perrier unter anderem, wie er jährlich 40 Milliarden Euro an Mittelzuflüssen erzielen will.

"Wir hatten uns bereits bei unserer Gründung drei wesentliche Ziele gesetzt, die wir schon früher als geplant erreicht haben", so Perrier. "Wir wollten zum einen Europas Marktführer in der Verwaltung von Wertpapieren werden. Ein zugegeben ehrgeiziges Vorhaben, das wir aber inzwischen umgesetzt haben." 

Der französische Asset Manager sei heute die Nummer eins in Kontinentaleuropa, was die Assets under Management angehe, die seit der Gründung auf inzwischen 1.054 Milliarden Euro angewachsen seien. Damit sei auch das zweite Ziel, eine Steigerung des verwalteten Fondsvolumens auf über 1.000 Milliarden Euro, bereits erreicht, so Perrier, obwohl das ursprünglich erst für das kommende Jahr geplant gewesen sei. 

"Und drittens hatten wir uns vorgenommen, auf diesem Weg zu einem der profitabelsten Akteure im Asset Management zu werden. Mit einer Cost-Income-Ratio von aktuell 53 Prozent haben wir auch das geschafft", erklärt der Amundi-Chef. "Von daher sind wir mit unserem bisherigen Weg durchaus zufrieden."

Börsenperformance sekundär
Zufrieden gibt sich der Amundi-CEO auch mit der Entwicklung des Börsenkurses seiner Gesellschaft, auch wenn der sich seit dem Börsengang vor gut einem Jahr unter zum Teil deutlichen Schwankungen heute nur auf dem Niveau des Ausgabepreises befindet. Der Börsenkurs einer Aktiengesellschaft sei immer eine Momentaufnahme des Wertes, den der Markt dem dahinter stehenden Unternehmen zuschreibe, so Perrier. "Im Übrigen hat sich unser Aktienkurs besser entwickelt als die Finanzbranche insgesamt und vor allem unsere Mitbewerber."

Und auch mit dem Blick nach vorn gibt sich Perrier durchaus optimistisch. "Unser Ziel für 2016 bis 2019 ist, pro Jahr ein Volumen von 40 Milliarden Euro an neuen Mittelzuflüssen in unseren Fonds zu erreichen", erklärt er. "Außerdem wollten wir unseren Nettogewinn um fünf Prozent steigern. Beide Ziele haben wir für 2016 bereits per Ende September erreicht."

Wachstumshunger noch nicht gestillt
Der wesentliche Motor für die weitere Entwicklung von Amundi bleibe dabei das organische Wachstum. Wenn das Unternehmen durch externe Übernahmen wachse, dann müsse diese Übernahme bestimmte Bedingungen erfüllen. "Eine solche Bedingung kann zum Beispiel sein, dass wir mit der neuen Einheit unser Produktangebot, unsere Expertise oder unsere Vertriebskapazitäten ausbauen können", so Perrier. Ein potenzielles Investment müsse aber immer festen, internen Vorgaben genügen. "Das heißt zum Beispiel, dass die Akquisition auf Sicht von drei Jahren einen Return on Investment von zehn Prozent verspricht", so der Franzose. "Zudem muss die Umsetzung der Akquisition zu managen sein und darf keine großen Risiken bergen."

Im weiteren Verlauf des Interviews erklärt Perrier zudem die Beweggründe, die hinter der im Februar 2015 erfolgten Übernahme der österreichischen Bawag PSK Invest standen und warum er davon ausgeht, bestehende Kundenverbindungen der österreichischen Fondsgesellschaft halten zu können. Und auch zu den tatsächlichen Hintergründen der geplanten Übernahme von Pioneer Investments nimmt Perrier Stellung. (hh)


Das gesamte Interview mit Yves Perrier, CEO von Amundi Asset Management, lesen Sie in der Heftausgabe 4/2016 von FONDS professionell, die Ende November erscheint.