Amundi Austria hat seit Jahresbeginn einen neuen CEO. Franck du Plessix wechselte von Tschechien nach Österreich. In einem Interview, das in voller Länge in der neuen Printausgabe von FONDS professionell erschienen ist, spricht der Franzose unter anderem über die Änderungen bei den wichtigen Vertriebspartnern Unicredit Bank Austria und Bawag sowie über den steigenden Wettbewerb und die Wichtigkeit der unabhängigen Vermögensberater für Amundi.

In Österreich solle die Diversifizierung des Geschäfts gestärkt werden, betont du Plessix. Er will die Kooperationen mit Bankpartnern, IFAs und mit institutionellen Kunden ausbauen. Außerdem sei in Anbetracht der Übernahme des ETF-Anbieters Lyxor durch Amundi auch beim ETF-Vertrieb viel zu tun. Es sei davon auszugehen, dass man in Österreich im Geschäft mit Banken und über Drittanbieter innert fünf Jahren gleich viele Assets in passiven wie in aktiven Strategien managen wird.

Technologie
Zum Ausbau der Standbeine gehört auch, dass sich Amundi weiter als Technologieanbieter positionieren will. Das Tool "Alto", das vorrangig im Portfoliomanagement eingesetzt wird, aber ebenso im Vertrieb zur Anwendung kommt, soll auch hierzulande mehr den Mitbewerbern angeboten werden. "Technologie ist für uns ein Weg, unsere Einkünfte zu diversifizieren", so du Plessix. Die junge Sparte Amundi Technology hatte 2021 europaweit zwei Dutzend Kunden, momentan seien es gut 50. In Österreich wird gerade bei Partnern "Alto Wealth" installiert – das Betreuer durch den Beratungsprozess leitet.

Lob gibt es für die Kooperationen mit Bank Austria und Bawag. "In dem sehr komplizierten Jahr 2022 sind die verwalteten Vermögen von Amundi Austria um elf Prozent geschrumpft – das ist weniger als der Marktschnitt von minus 14 Prozent. Und das lag auch an unseren Bankpartnern, die sich sehr resilient gezeigt haben", so du Plessix.

Wettbewerb
Gleichzeitig gibt es bei beiden Partnern aber Herausforderungen. Der größere der beiden Bankpartner, Bank Austria, baut gerade "Onemarkets Fund" auf, wo Amundi ein Anbieter unter anderen ist, und das Bank Austria Finanzservice (BAF) beziehungsweise dessen Wertpapiergeschäft wird gestrichen. Man könne den Wettbewerb nicht leugnen und auch das BAF-Aus könne potenziell Konsequenzen haben, so du Plessix. Doch es gebe keinen Grund zur Sorge, man sei immer im Wettbewerb gestanden. Du Plessix verwies auch auf die Verbindung zu den Vertriebsnetzwerken der Banken. "Die wissen, welche Leistungen wir bringen und was wir in der Vergangenheit gemacht haben." Auch bei der Bawag, die seit einiger Zeit ein breiteres Fondsvertriebsmodell verfolgt, sei Amundi noch immer der größte Asset-Management-Partner. (eml)


Einige ausgewählte Zitate aus dem Interview mit Franck du Plessix haben wir in der Bilderstrecke oben zusammengetragen, einfach durchklicken. Das vollständige Gespräch finden Leser ab Seite 208 in Ausgabe 2/2023 von FONDS professionell oder nach Anmeldung hier im E-Magazin.