Der US-amerikanische Online-Händler Amazon will seinen Kunden künftig bankähnliche Produkte anbieten. Wie das "Wall Street Journal" unter Berufung auf Insider berichtet, denkt Amazon darüber nach, unter eigenem Namen ein girokontoähnliches Produkt anzubieten. Für die Umsetzung steht der Konzern offenbar in Kontakt mit führenden Geldhäusern, darunter der US-Großbank JP Morgan Chase. Gespräche über eine mögliche Partnerschaft sind nach Informationen des "Wall Street Journal" bereits weit fortgeschritten.

Das neue Produkt soll sich vor allem an junge Menschen sowie Kunden ohne eigenes Bankkonto richten. Sollte das hauseigene Girokonto bei der Zielgruppe Anklang finden, könnte Amazon damit die Gebühren verringern, die das Unternehmen bislang an Finanzdienstleister für die Abwicklung von Zahlungen errichtet. Darüber hinaus würde der Online-Händler noch mehr über seine Kunden erfahren als ohnehin schon, könnte zum Beispiel Informationen über das Einkommen seiner Kunden sammeln, schreibt die "Frankfurter Allgemeine Zeitung".

Amazon-Kreditkarten gibt es schon
Finanzdienstleistungen sind dem Online-Händler schon heute nicht fremd. Er bietet seinen Kunden etwa seit längerem die Möglichkeit, Zahlungen über seinen Bezahldienst "Amazon Pay" abzuwickeln. Zudem gibt es bereits Amazon-Kreditkarten, die Kunden auch für Zahlungen abseits der Plattform nutzen können. Die Karten werden von JP Morgan Chase ausgegeben. (fp)