Die Allianz blickt auf ein erfolgreiches erstes Halbjahr 2023 zurück, wie aus den nun vorgelegten Geschäftszahlen für den Zeitraum hervorgeht. Europas größter Versicherer verzeichnete in den ersten sechs Monaten dieses Jahres im Vergleich zum Vorjahreszeitraum einen Anstieg des operativen Ergebnisses um 14,9 Prozent auf 7,5 Milliarden Euro sowie um 7,1 Prozent auf 3,8 Milliarden Euro in den Monaten April bis Juni. Treiber der Entwicklungen waren die Sparten Schaden- und Unfallversicherung, während das Lebensversicherungsgeschäft in Deutschland sowie der Asset-Management-Bereich mit den Töchtern Pimco und Allianz Global Investors schwächelte.

Zwar konnten die beiden konzerneigenen Vermögensverwalter das für Dritte verwaltete Vermögen im Laufe des ersten Halbjahres im Vergleich zum Jahresbeginn um 27 Milliarden Euro auf 1,662 Billionen Euro steigern. Allerdings sank es im zweiten Quartal trotz Mittelzuflüssen wegen negativer Währungseffekte um sechs Milliarden Euro. Das gesamte verwaltete Vermögen stand Ende des zweiten Quartals bei 2,163 Billionen Euro, ein Rückgang um elf Milliarden Euro gegenüber dem Ende des ersten Quartals 2023 – einschließlich Nettomittelabflüssen von 5,9 Milliarden Euro. 

Aufwand-Ertrag-Verhältnis gestiegen
Das hat Auswirkungen auf die Gewinne: Das operative Ergebnis im Asset Management lag Ende des ersten Halbjahres bei 1,4 Milliarden Euro und damit um 11,1 Prozent unter dem Vorjahreszeitraum. Im zweiten Quartal verzeichnete der Versicherer hier nur noch ein Ergebnis von 703 Millionen Euro und damit um neun Prozent unter dem Vorjahreszeitraum. Das für Asset Manager wichtige Aufwand-Ertrag-Verhältnis stieg in den ersten sechs Monaten auf 62,3 Prozent (60,7 % Mitte 2022). Das heißt, die Allianz gab rund 62 Cent aus, um einen Euro einzunehmen. 

Im Bereich der Lebens- und Krankenversicherung konnte der Finanzdienstleister seinen Gewinn steigern, allerdings nur dank der Entwicklung in den USA. Der operative Gewinn kletterte im ersten Halbjahr auf 2,5 Milliarden Euro, nach 1,8 Milliarden Euro im Vorjahreszeitraum, weil die Kapitalanlagen in den USA höhere Gewinne abwarfen. Dagegen sank der sogenannte PVNBP, der Barwert der Neugeschäftsbeiträge, im ersten Halbjahr wegen geringerer Beiträge aus Deutschland und Italien auf 36,2 Milliarden Euro (37,6 Mrd. Euro im ersten Halbjahr 2022). Zwar stieg der PVNBP im zweiten Quartal (17,7 Mrd. Euro versus 16,5 Mrd. Euro in Q2 2022), aber nur wegen des starken US-Geschäfts, das geringere Neubeiträge aus Deutschland und Italien wegen "konjunktureller Einflüsse" ausglich. (jb)