Die Schweizer Advisory-Boutique Finreon und das Wiener Beratungsunternehmen Bolena Impact Investments kooperieren künftig im Bereich Portfolio-Dekarbonisierung. Finreon entstand 2009 als Spin-Off der Universität St. Gallen (HSG) und entwickelt Anlagelösungen basierend auf den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen der Finanzmarkttheorie. Besonders die Finreon Carbon Focus Strategie, ein Ansatz zur Dekarbonisierung von Anlageportfolios, stößt angesichts zunehmenden Problembewusstseins zu Klimarisiken und -chancen und damit einhergehenden Konsequenzen für die Portfolios auf großes Interesse. Das Unternehmen mit mehr als 25 Mitarbeitern betreut rund sechs Milliarden Euro Kundenvermögen (Assets under Advisory) und ist an den beiden Standorten Zürich und St. Gallen vertreten.

Die Dekarbonisierung von Anlageportfolios zu Ende gedacht
Die Finreon Carbon Focus Strategie kombiniert ein streng nachhaltiges Aktienportfolio mit einer Strategie zur Dekarbonisierung von Anlageportfolios. Über den zum Patent angemeldeten CO2-Swap-Mechanismus wird gezielt ein stark negatives Exposure gegenüber CO2-intensiven Geschäftsmodellen aufgebaut. Die Strategie verkauft ein breit diversifiziertes Portfolio an CO2-intensiven Titeln und reinvestiert das Kapital zugleich sektorneutral und zu gleichem Anteil in ein Portfolio aus Unternehmen mit niedrigem CO2-Fußabdruck.

Niedriger CO2-Fußabdruck long, hoher Fußabdruck short
Durch die so resultierenden positiven und negativen (Short-) Gewichte wird im Vergleich zum klassischen marktbasierten Ansatz ein verstärkter Marktdruck auf CO2-intensive Geschäftsmodelle ausgeübt: Diese werden nicht nur untergewichtet oder aus dem Portfolio ausgeschlossen, sondern zusätzlich "abgestraft", indem sie verkauft werden. Auf diese Weise unterstützt die Lösung aktiv die Lenkung von Kapitalströmen in eine nachhaltigere Wirtschaft.

Verstärkter Marktdruck auf CO2-intensive Geschäftsmodelle
Die Strategie weist einen stark negativen finanzierten CO2-Fußabdruck aus und ermöglicht dadurch eine substanzielle Reduktion der Klimarisiken bestehender Portfolios. "Der Einsatz von Derivaten zur Reduktion der Portfolio-Klimarisiken wird vermehrt zum Standard: In der 2024-Version des österreichischen Umweltzeichens UZ 49 ist mittlerweile klar festgehalten, dass Klimarisiken als Portfoliorisiken zu sehen sind, was einen entsprechenden uneingeschränkten Derivate-Einsatz zur Absicherung rechtfertigt", erklärt die Gründerin von Bolena Impact Investments, Alexandra Bolena (im Bild links, © Suzy Stöckl).

Engagement bei CO2-intensiven Unternehmen
Darüber hinaus verfolgt Finreon nach anerkannten Standards Engagement mit den Unternehmen der "Brown Economy". Beim Engagement-Konzept von Finreon werden CO2-intensive Unternehmen, die im Rahmen der Strategie aktiv geshortet werden und sehr hohe Treibhausgasemissionen verursachen, proaktiv und auf multimodale Weise über diesen ausgeübten Druck informiert, sodass das Marktsignal mit einem starken, konstruktiven Non-Market-Signal ergänzt wird.

Einflussnahme von Investoren über den Kapitalmarkt bei CO2-Nachzüglern
"Während Engagement bei Long-Positionen mittlerweile ohnedies schon state-of-the-art ist, wirkt Engagement bei den CO2-Nachzüglern, die ja bei der Finreon Carbon Focus Strategie geshortet werden, wirklich dort, wo es notwendig ist", so Bolena. Mit dem innovativen Engagement-Konzept verbindet Finreon so die akademisch fundierten Wirkmechanismen zur Einflussnahme von Investoren über den Kapitalmarkt mit einem überaus wirksamen Engagement bei jenen Unternehmen, die als CO2-Nachzügler offenbar noch keinen ausreichend guten Nachhaltigkeitspfad definiert haben.

Problemlöser Finreon 
"Investoren wissen es zu schätzen, dass bereits durch eine kleine Allokation des Gesamtaktienportfolios in die Finreon Carbon Focus Lösung ein deutlicher Dekarbonisierungseffekt in bestehenden Anlageportfolios bewirkt wird", so Ralf Seiz, CEO und Inhaber von Finreon. "Eine Beimischung von Finreon Carbon Focus hat also mit einem tiefen Tracking Error eine große CO2-Wirkung. So lässt sich die Dekarbonisierungslösung ohne Eingriffe in die strategische Asset-Allokation einsetzen und ermöglicht eine flexible Erweiterung bestehender Nachhaltigkeitsstrategien." (gp)