Im Juni machte die slowenische Bankengruppe NLB (Nova Ljubljanska Banka) der in Wien ansässigen Addiko Bank, ein aus den ehemaligen Hypo-Alpe-Adria-Balkanbanken hervorgegangenes Institut, ein Übernahmeangebot. Dieses sah vor, dass man nicht unter der Mindestannahmeschwelle von 75 Prozent kaufen wollte. Bis 16. August lief das – von 20 auf 22 Euro je Aktie aufgebesserte – Angebot an die Addiko-Aktionäre. Nun steht fest, dass der Übernahmeversuch gescheitert ist.

Bis zum Ende der Annahmefrist wurden der NLB nur 36,39 Prozent der Addiko-Aktien zum Kauf angedient. Eine Abwicklung des Angebots wird daher nicht stattfinden und das Angebot wird nicht vollzogen werden. "Die NLB hat allen Addiko-Aktionären ein transparentes Angebot unterbreitet und versucht, ihnen die Möglichkeit zu geben, ihre Aktien zu denselben Bedingungen und zu einem angemessenen Preis anzudienen", kommentierte der CEO der NLB, Blaž Brodnjak. Man respektiere, dass nicht alle Aktionäre das Angebot so bewertet und angenommen hätten, obwohl man weiter davon überzeugt sei, dass die Verbindung der beiden Gruppen viele Vorteile bieten würde.

Aktuell läuft noch das zweite Übernahmeangebot von der Agri Europe Cyprus, die dem serbischen Geschäftsmann Miodrag Kostić zugerechnet wird. Diese besitzt bereits zehn Prozent. 

EZB hat Stimmrechte ruhend gestellt
Erst vergangene Woche hat die Europäische Zentralbank (EZB) festgestellt, dass die Alta Pay Group und Diplomat Pay d.o.o. gemeinsam eine qualifizierte Beteiligung in Höhe von insgesamt 19,62 Prozent der Aktien der Addiko Bank erworben haben. Dieser Umstand sei allerdings nicht gemäß des Bankwesengesetzes der österreichischen Finanzmarktaufsicht (FMA) gemeldet worden. Daher hat die Aufsichtsbehörde die Stimmrechte der beiden Unternehmen rückwirkend (zum 27. März 2024 beziehungsweise zum 22. Juli 2024) ruhend gestellt. Jetzt müssen die Unternehmen warten, bis die EZB festgestellt hat, dass der Erwerb einer Beteiligung gemäß des österreichischen Bankwesengesetzes nicht untersagt worden wäre. (gp)