Die Addiko Bank, mit ihrem Hauptsitz in Wien, hat das Interesse des serbischen Geschäftsmannes Miodrag Kostic geweckt. Mit seiner Agri Europe Cyprus will dieser laut "Bloomberg" bis zu 27 Prozent der Bank übernehmen. Die Addiko Bank ist ein aus den ehemaligen Hypo-Alpe-Adria-Balkanbanken hervorgegangenes Institut. Mit ihren sechs Tochterbanken im mittel- und südosteuropäischen Raum betreut das Institut vor allem Privatkunden und KMU. Die Addiko-Gruppe besteht aus der Addiko Bank, der österreichischen Mutterbank, die an der Wiener Börse notiert ist, und den Tochter-Instituten in Kroatien, Slowenien, Bosnien und Herzegowina sowie Serbien und Montenegro. Die Gruppe hat rund 800.000 Kunden im CSEE-Raum und verfügt über rund 170 Filialen sowie digitale Bankvertriebskanäle.

Bewertung liegt bei 341 Millionen Euro 
Agri Europe bietet an, rund 17 Prozent von Addiko über ein öffentliches Übernahmeangebot zu erwerben, das die Bank mit 341 Millionen Euro bewertet. Dies geht aus einem Zulassungsantrag hervor, der am Montag (25.3.) von einem Sprecher bekannt gegeben wurde. Eine Transaktion wäre der vierte Kauf im Bankensektor durch Kostics Agri Europe in den letzten Jahren. Addiko "stellt ein Finanzinstitut mit einem interessanten Geschäftsmodell und einer geografischen Diversifizierung dar – beides passt perfekt zu unserer Absicht, unser Engagement auf dem Balkan indirekt zu erhöhen, einer Region, von der wir glauben, dass sie ein hohes wirtschaftliches Wachstums- und Wertschöpfungspotenzial hat", sagte Romeo Collina, Vorsitzender des Verwaltungsrats von Agri Europe.

Das Angebot von 17,50 Euro je Aktie inklusive Dividende bedeutet einen Aufschlag von 15,5 Prozent auf den Schlusskurs vom Freitag. Die Aktien legten am Montag in Wien um bis zu 6,3 Prozent zu. Unabhängig davon hat sich Agri Europe bereit erklärt, einen Anteil von zehn Prozent an Addiko zu erwerben, der zuvor von einer von Kostic kontrollierten Gesellschaft gehalten wurde.

Kostic, 64, und sein Sohn Aleksandar, der in den vergangenen Jahren häufiger im Rampenlicht stand, haben ihr Geschäft immer weiter ausgebaut, nachdem sie vor mehr als zwei Jahrzehnten in Serbien in der Zucker- und Fleischindustrie sowie in der Landwirtschaft begonnen hatten. Zu den neueren Unternehmungen gehören das Bankwesen, erneuerbare Energien und der Tourismus. (gp)