Die Europäische Zentralbank (EZB) hat die Addiko Bank am 13. August darüber informiert, dass sie festgestellt hat, dass die Alta Pay Group und Diplomat Pay d.o.o. gemeinsam eine qualifizierte Beteiligung in Höhe von insgesamt 19,62 Prozent der Aktien der Addiko Bank erworben haben. Dieser Umstand sei allerdings nicht gemäß des österreichischen Bankwesengesetzes der österreichischen Finanzmarktaufsicht (FMA) gemeldet worden.

Nun hat die EZB die Stimmrechte der beiden Unternehmen rückwirkend (zum 27. März 2024 beziehungsweise zum 22. Juli 2024) ruhend gestellt. Jetzt müssen die Unternehmen warten, bis die EZB feststellt hat, dass der Erwerb einer Beteiligung gemäß des österreichischen Bankwesengesetzes nicht untersagt worden wäre.

Aktuell laufen noch zwei Übernahmeangebote für die Addiko Bank: zum einen von der slowenische Großbank NLP, zum anderen von der Agri Europe Cyprus, die dem serbischen Geschäftsmann Miodrag Kostić zugerechnet wird. Diese besitzt bereits zehn Prozent. 

Treuhänder bestellt
Darüber hinaus hat die EZB mitgeteilt, dass sie gemäß des österreichischen Bankwesengesetzes beim Handelsgericht Wien die Bestellung eines Treuhänders für die ruhenden Stimmrechte beantragen und das Gericht von ihrer Feststellung informieren wird, dass Alta Pay Group und Diplomat gemeinsam handeln, dass sie gemeinsam die Zehn-Prozent-Schwelle für eine qualifizierte Beteiligung überschreiten und dass sie dies der zuständigen Behörde (FMA) nicht angezeigt haben.

Darüber hinaus hat die EZB hinzugefügt, dass für den Fall, dass eine der beiden genannten Parteien oder eine andere mit ihnen gemeinsam handelnde Partei ohne vorherige Anzeige gemäß des österreichischen Bankwesengesetzes weitere Anteile an der Addiko Bank erwerben sollte, das gesetzliche Ruhen der Stimmrechte sich auch auf diese Aktien erstrecken würde. (gp)